Aktuell ist Frank Goosen mit seinem Programm „Heimat, Fußball, Rockmusik – Ein bisschen was vom Besten“ mitten im Pott unterwegs. Aber dem Theaterchef Andreas Winkelsträter war es gelungen, ihn ans Rande des Ruhrgebiets ins LEO Theater zu locken. Goosen, der wie kein Zweiter das Ruhrgebiet und seine Menschen kennt, sagte im Gespräch: „Ich fühle mich hier wie mitten drin. Die Schwelmer sind ein super Publikum.“ Das Publikum war begeistert. Das schreit nach einer Zugabe, vielleicht 2026 mit seinem neuen Buch. Wir sind sehr zuversichtlich.
Auf der Bühne erzählte er, dass zu seinen Lesungen Männer freiwillig ins Theater kämen, weil sie sich richtig schick machen könnten und ihr Lieblingsfußball-Trikot tragen könnten. Dies sah man in Schwelm hingegen nicht wirklich, die Fußballattribute schimmerten nur versteckt im Theatersaal. Vielleicht lag es daran, dass viele in weiblicher Begleitung unterwegs waren und es dort hieß: „Goosen ist auf jeden Fall mehr als Fußball – den muss man einfach mal live sehen.“ Goosen hatte für jeden etwas mitgebracht und weckte nicht nur Fußballerinnerungen auf (auch wenn er bei dem legendären Spiel Bochum gegen Bayern selbst im falschen Stadion war), sondern auch Kindheitserinnerungen: Wie war das damals mit der Cassette TDKSA90 und den Mixtapes? Der Saal schwelgte mit ihm in Erinnerungen und genoss den besonderen Blick und Sprache von ihm auf die Dinge. Ja, so kann man es auch betrachten.
Aus seinen reichhaltigen literarischen Werken hatte er besondere Schmankerl ausgesucht, die in seiner speziellen Art der Kommunikation im Saal zündeten. In seiner typischen Art, so Goosen: „ich spüre eine gewisse Zustimmung.“, daher gab es sogar die ersten Zeilen aus dem neuen Roman, der noch nicht veröffentlich ist. Im Gespräch verriet Goosen, der Geschichte studiert hat, dass er selbst seinen Roman „Kein Wunder“ (2019) noch einmal lesen würde. „Ich habe dort Geschichte mit Zeitgeschichte verbunden.“ Als nächstes würde seine Auswahl auf „Spiel ab!“ (2023) fallen, denn hier habe er nicht mehr extra lange recherchieren müssen. Klar, ein Fußball-Roman. Goosen über Goosen: „Hier merkt man selber, dass mir die Kreisliga-Platz-Atmosphäre gut gelungen ist.“ und man kann nur erahnen, wieviel Stunden er dort verbracht hat.
Ob das geschriebene oder das gesprochene Wort – das Publikum war begeistert und Goosen verriet: „Alles ist wahr, aber einiges war auch passiert.“
Stimmen aus dem Publikum:
Für Birgit (Ü50, Gevelsberg) war es ein Weihnachtsgeschenk und lacht: „Im LEO war ich schon öfters, aber mit ihm (Goosen) habe ich noch nie einen Abend verbracht! Spitze! Total gelungen. Ich bin begeistert.“
Nochmals ein Weihnachtsgeschenk wurde von Annette (Ü60, Gevelsberg) genossen: „Meine Kinder sind auf die gute Idee gekommen mir die Karte zu Weihnachten zu schenken. Ich hatte mal erwähnt, dass ich Goosen bisher nur aus dem Fernseher kenne. Ich mag diesen Ruhrpott-Slang.“
Stephan (Ü50, Gevelsberg) stellt fest: „Kleine Säle sind sehr viel schöner als die großen. Das hier ist wirklich gut. Und Goosen sowieso.“
Helmut (Ü70, jetzt Gevelsberg): „Ich bin gebürtiger Oberhausener. Das ist wie zu Hause. Schön – und erst die Fußball Themen.“