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Das bin ich“ – hieß es von der Bühne – ja, wirklich es ist Jutta Speidel, eine der beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands, die seit einem halben Jahrhundert mit bester Unterhaltung das generationenübergreifende Publikum begeistert. Egal, ob als Film- Fernseh- oder Bühnenschauspielerin, Buchautorin, Hörbuchsprecherin, egal ob Krimi, Liebesfilm, Drama oder Komödie – sie hat schon alles gespielt, was man sich vorstellen kann – und nun hat sie sich den Weg nach Schwelm ins LEO-Theater, wie sie sagt – bezogen auf die Autobahnstaus ab Frankfurt – „hart erkämpft – für 615km 8 ½ Stunden“.

IMG_0441Jutta Speidel eröffnete mit ihrer Lesung aus ihrem Werk „Amaryllis“ die neue Bühnensaison. Die Strapazen der Anreise waren nicht mehr sichtbar als der Spot auf sie gerichtet war und sie die Zuhörer mit in das Leben der Clownin Valerie nahm. Ob in der ersten oder in der letzten Reihe, das Publikum war sich einig – „es ist als ob du bei ihr im Wohnzimmer sitzt und sie nur dir alleine vorliest. Richtig familiär.“ „Die Stimme ist einmalig – sie nimmt einen einfach gefangen.“ So war es ein einfaches, den Ereignissen der Heldin zu folgen. Speidel betonte, „ich habe keine Biographie geschrieben, es ist fiktiv, aber es hätte auch mir passieren können.“ Speidel verriet: „Ich liebe es in die Welt einzutauchen. Schreiben ist ein Abenteuer, nicht einfach, aber es macht mir sehr viel Spaß und ich wage es noch mal.“ Es sollte erst nur ein Drehbuch Expose werden, aber dann hatte sie so viel Spaß beim Schreiben, dass es ein Roman wurde.

Sie wählte den Titel „Amaryllis“, da sie ein Foto von ihrer Geburt fand, auf dem die Amaryllis ihre Geburtsblume sei und erzählt schmunzelnd: „Die Amaryllis, die ich heuer zu Hause habe, blüht bereits im 3. Jahr.“ Die beiden verstehen sich, genauso, wie das Publikum Jutta Speidel verstanden hat. Es war packend, bewegend, beeindrucken und ganz viel zum Nachdenken „Es ist immer alles möglich, wenn man bereit ist, es anzunehmen.“ Das Publikum nahm es an und nutzte auch die Gelegenheit sich mit Jutta Speidel persönlich auszutauschen, die einen besonderen Tipp für die Ü70 jährigen hatte: „Oberstes Gebot: Nicht stürzen.“, sprachs und ging zu Fuß mit ihrem vierbeinigen Begleiter Gustav Richtung Hotel. Wer also am Freitagabend in Schwelm eine Frau mit Hund gesehen hat, die aussah wie Jutta Speidel  – das war sie.

Stimmen aus dem Publikum:


Rosemarie (85) aus Heckinghausen: gesteht
: „Ich komme so gerne zu den Lesungen ins LEO-Theater. Ich war doch tatsächlich noch nie zu einem Theaterstück hier – immer nur zu den Lesungen. Die sind hier einfach in der Umgebung so wunderschön und so interessante Autoren. Jutta Speidel – es ist die Person. Seit Jahren habe ich sie schon gehört und im Fernsehen gesehen – jetzt hier – einfach gut.“

Monika (75 – heute Geburtstag!) hatte die Karte von ihrer Tochter Stefanie (48, beide Velbert) geschenkt bekommen, denn als sie von dem Programm hörte: „Tochter, da möchte ich so gerne hin!“ und schwupps hatte Stefanie als Überraschung die Karten online gekauft. „Wir sind begeistert von Frau Seidel – was sie für eine Natürlichkeit ausstrahlt – nicht nur auf der Leinwand – auch hier – so nahbar. Aparte Frau. Beeindruckender Inhalt – ein wahres Leben. Einfach nur gut.“

In der ersten Reihe saß auch die Floristin Heike Krause-Adams (Fleur Creativ, Schwelm), die Blumenfee des LEO-Theaters und verantwortlich für den „Dankeschön Blumenstrauß“, den der Theaterchef Andreas Winkelsträter überreichte, erklärte: „Ich habe mich bei der Gestaltung an ihren Lieblingsfarben orientiert – wenn der Künstler selbst geschrieben hat, dann finden sie im Strauß auch immer eine Feder. Ich bin schon lange ein Fan von Jutta Speidel – sie ist einfach nur gut. In jeder Rolle ist sie authentisch – für mich jedenfalls. Ich war mit zuen Augen vertieft in der Geschichte. Die Stimme geht unter die Haut. Toll! Die Amaryllis passt wirklich gut zu ihr. Heutzutage kaufen die Väter meistens nur weiße oder rote Rosen.“

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