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„Sag mir, wo die Blumen sind… Erinnerungen an und von Marlene Dietrich“ – Unter diesem Motto liest Claudia Michelsen am Samstag, 20. April, 20 Uhr, im LEO Theater.  Mit ihrer Lesung stellt Claudia Michelsen das Leben einer Frau vor, die sich ein Leben lang systematisch dem Zugriff entzog und immer noch Rätsel aufgibt: Wie konnte sie, deren Liebhaber Erich Maria Remarque, Gary Cooper, Jean Gabin, John F. Kennedy und Yul Brynner hießen, sich als nicht schön bezeichnen? Hatte sie doch mit ihrer übermächtigen erotischen Aura Weltruhm erlangt. Warum zweifelte sie an ihren schauspielerischen Fähigkeiten? Und wie kam es, dass diese umschwärmte Diva ein Leben lang über Einsamkeit klagte? In den Büchern ihrer Erinnerungen hat Marlene Dietrich auf diese und andere Fragen geantwortet, um schonungslos Rechenschaft abzulegen über ihr bewegtes Leben.

Marlene – Ikone der Filmgeschichte, Vamp und Diva: Es sind immer dieselben Legenden, die mit dem Namen Marlene Dietrich verbunden werden, seitdem sie nach ihrem Triumph als fesche Lola im Film „Der blaue Engel“ Anfang der 30er Jahre auszog, von Berlin aus als blonde Venus die Welt zu erobern wie ein Komet. Diese Schauspielerin war widersprüchlicher, moderner und kompromissloser als jeder andere Hollywoodstar. Doch was diese Frau so außergewöhnlich machte, zeigt sich erst, wenn sie in ihrer Zeit gesehen wird. Marlene Dietrich zog Hosen an, als Frauen dafür auf offener Straße Prügel ernteten. Sie holte ihr Kind nach Hollywood, als Muttersein das Aus für einen erotischen Filmstar bedeutete. Sie widerstand den Lockrufen Hitlers, als viele ihrer Kollegen umfielen. Und sie begann in einem Alter, in dem andere für immer von der Bühne abtraten, eine zweite Karriere als Diseuse.

„Ob Theater, Familiendramen oder impulsive Ermittlerin im ,Polizeiruf 110`. Claudia Michelsen ist zu Recht eine der gefragtesten deutschen Schauspielerinnen“, beschrieb die Gala die Schauspielerin. Und weiter heißt es in dem Artikel: Heute ist Claudia Michelsen eine der meistbeschäftigten Schauspielerinnen hierzulande, doch ursprünglich war die Schauspielerei gar nicht ihr Plan. „Ich wollte ja eigentlich nicht Schauspielerin werden. Opernregie war der Traum und irgendwie bin ich hängen geblieben.“ Schon früh interessierte sich Claudia Michelsen für die darstellenden Künste, liebäugelte aber auch eine Zeit lang damit, Funkoffizierin bei der Handelsflotte zu werden, landete aber schlussendlich doch an der Berliner Schauspielschule „Ernst Busch“.

Neben ihren Film- und Kinoprojekten ermittelt Claudia Michelsen seit 2013 als Kriminalhauptkommissarin Doreen Brasch in der ARD-Fernsehreihe „Polizeiruf 110“ in Magdeburg. Brasch ist impulsiv und überschreitet gerne mal Grenzen und Gesetze, wenn sie es für nötig hält. Privat hat die Figur mit ihrem verlorenen Sohn zu kämpfen, der vor einigen Jahren ins rechte Milieu abgetaucht ist. Generell widmet sich der Magdeburger „Polizeiruf 110“ häufig politischen Themen, was der Reihe neben den ausgefeilten Charakteren Tiefe und Spannung verleiht.

Neben dem „Polizeiruf 110“ ist Claudia auch in anderen Film-Projekten zu sehen. So zum Beispiel im ZDF-Dreiteiler „Ku’damm 56“ und dessen zweiter Staffel „Ku’damm 59“. Sie verkörpert dort die Tanzschulen-Leiterin Caterina Schöllack an der Seite von Emilia Schüle, Maria Ehrich und Heino Ferch. 2019 konnten wir Claudia im Ersten bewundern. Viele kennen sie auch noch in dem vom ZDF ausgestrahlten Freitagskrimi „Flemming“ an der Seite ihres Kollegen Samuel Finzi. Hier spielte sie die Rolle der Kommissariatsleiterin Ann Gittel.

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