Eine abgelegene Villa, ein verschneiter französischer Ort. Weihnachten. Eine wohlhabende Familie kommt zusammen, um das Fest zu feiern. Sieben Frauen, die achte erscheint unerwartet, nachdem der Hausherr tot aufgefunden wird. Grausam ermordet, ein Messer steckt in seinem Rücken. Beste Zutaten für ein spannendes, unterhaltsames, aber auch humorvolles Theaterstück. „Acht Frauen“ von Robert Thomas feiert am 1. April, 20 Uhr, die Premiere im LEO. Premiere und die Vorstellung am Sonntag, 2. April, 11 Uhr sind bereits ausverkauft.
„Das Stück ist eine Krimikomödie“, erklärt Regisseurin Carola Schmidt, „es darf also auch herzlich gelacht werden.“ Dass sie auch die Rolle der Augustine spielt, hat sie die Regie zusammen mit Robin Schmale übernommen. So entstand eine Menge an großartigen Ideen, etwa ein Schattenspiel, in dem geheimnisvoll die verschiedenen Protagonistinnen schemenhaft dargestellt werden. „Erstmals ist es im LEO ein Stück, in dem nur Frauen mitspielen“, erklärt Carola Schmidt. „Acht Frauen“ besteche vor allem durch die skurrilen Charaktere. Jede Frau sei auf ihre Art interessant und mache sich selbst verdächtig. Die Spannung steigt von Szene zu Szene, denn bis zum guten Schluss wird nicht verraten, wer die Mörderin ist. Neu im LEO-Team ist Alina Timmerbeil in der Rolle der Haushälterin Mademoiselle Chanel.
Zum Stück: Tot sind auch Telefon, Autos. Der Schnee liegt meterhoch, man ist von der Außenwelt abgeschnitten. Eine fatale Situation. Panik kommt auf. Ist der Mörder vielleicht noch im Haus? Dazu Misstrauen, Verdächtigungen. Denn eines wird schnell klar: In diesem Fall muss der Mörder eine Mörderin sein! Keine der Damen hat ein Alibi, alle haben ein Motiv, jede ein Geheimnis, jede verstrickt sich im Lauf der aberwitzigen Geschichte mehr und mehr in einem Netz aus Lügen und Heimlichkeiten. Acht Leidenschaften mit ihren aufgestauten Lebensträumen, Frustrationen und Verletzungen prallen auf- und gegeneinander.
Dem französischen Autor und Regisseur Robert Thomas gelang 1961 mit seinen „HUIT FEMMES“ ein großer Hit. Mit feiner Ironie karikiert er die bourgeoisen Verhältnisse der 50ger Jahre und spielt lustvoll mit den Rollenbildern dieser Zeit. Den starken, machtvollen Patriarchen, verantwortlich für das materielle Wohl von Familie und Angestellten, nimmt der Autor aus dem Spiel und überlässt das Feld komplett den Frauen. Es beginnt ein pointiertes, geschickt gebautes kriminalistisches Verwirrspiel. Die Damen erweisen sich allesamt schnell als versierte Feierabend-Detektivinnen. Jede entwickelt eine sehr individuelle Theorie zum Tathergang. Und immer rückt dabei eine der anderen in den Mittelpunkt des Verdachts. Robert Thomas jongliert souverän mit Vorurteilen und Klischees. Dämme brechen, Innerstes kehrt sich nach außen, Masken fallen.