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Was war das für eine bombastische Stimmung beim „Heimatfestabend“, der erstmals im LEO Theater im Ibach-Haus stattfand! Das Publikum war schier aus dem Häuschen. „Ein Neustart an einem neuen Ort“, wie die Verantwortlichen der DACHO, Jochen Stobbe und Enzo L. Caruso, gemeinsam betonten. Das Publikum feierte diesen Neustart am Samstagabend mit donnerndem Applaus, bester Laune und einer riesigen Vorfreude auf das Heimatfest.

Die bunte und abwechslungsreiche Mischung des Programms machte den besonderen Reiz an diesem Abend aus. Der Stargast des Abends, Susan Kent, brachte die Stimmung bei ihren zwei Auftritten regelrecht zum Kochen. Stimmgewaltig mit jeder Menge Spontanität ausgestattet hatte sie das Publikum von Beginn an fest im Griff. Ein Raunen ging durch den Saal, als Sie ihre Show mit dem Hit „Goldfinger“, dem Klassiker von Shirley Bassey aus dem gleichnamigen James Bond-Thriller, eröffnete. Was für eine Stimme. Anschließend schlüpfte die Entertainerin in verschiedene Rollen und zugleich in die Kostüme von Andrea Berg, Nena, Janis Joplin oder auch Helene Fischer. Zum Finale des Abends Teil rockte sie als Tina Turner die Bühne, holte sich mit Kaal (Mirco Enkhardt, der neue Kaal) und „Klaus“ männliche Unterstützung aus dem Publikum, die sie als Gogo-Girls unterstützen. Als donnernde Zugabe gab es zwei Rockklassiker: „We Will Rock You“ und „Highway To Hell“.

Schon sehr früh im Programm langanhaltender Applaus und stehende Ovationen für Irmgard Weinreich. Sie ist die wahre Meisterin des Schwelmer Platts. Und so modelte sie in ihrem Vortrag einen alten Bauernhof in ein modernes Ferienparadies um. Die vielen Lacher waren auf ihrer Seite. Nach 16 Jahren, in denen sie sich immer wieder für das Schwelmer Platt eingesetzt hatte, soll nun Schluss sein, wie sie verkündete. Hans-Georg Müller, mit dem sie über Jahre viele jede Menge Auftritte hatte, natürlich auf Platt, wusste die Lösung des Problems: „Bisher bist Du als Irmgard Weinreich aufgetreten, künftig dann unter Deinem Mädchennamen.“

Ein mitreißendes Mottolied

Nach der Melodie „Mamma Mia“ der schwedischen Weltstars ABBA stellte der Chor de Nohbern das mitreißende Mottolied dieses Jahres vor: „Vie loat us nich unnerkreegen“ (aus der Feder von Enzo L. Caruso). Schnell stimmte der Saal mit ein. Unterstützt vom Quartett „Querbeet“ sang der Chor das Westfalenlied, das an diesem traditionellen Abend nicht fehlen durfte. „Querbeet“ um Walter Dahm zeigte, warum die vier Musiker Querbeet heißt. Da gab es Musik querbeet, ein ABBA-Medley, Musik von Udo Jürgens, den Sportpalastwalzer oder auch Filmmelodien aus Starwars – die Vier begeisterten das Publikum.

Jochen Stobbe und Enzo Caruso führten mit viel Einfühlungsvermögen als Conférenciers durch diesen Abend, spielten sich nicht in den Vordergrund und gefielen durch ihre launigen Sprüche und Aktionen auf und neben der Bühne. Mal suchte Jochen Stobbe überraschend mit einer grellen Taschenlampe den nächsten Programmpunkt im Saal, mal trug Enzo L. Caruso „Gottes langsamste Schöpfung: Westfalen“ von Fritz Eckenga unter dem lauten Beifall der Gäste vor.

Kulturhaus soll Franz-Josef Degenhardt-Haus heißen

In launigen Versen betrachtete Ehrenobernachtwächter Christian Fasel das Geschehen in Schwelm. Sei es den neuen Bürgermeister, das Rathaus oder auch die Geschehnisse innerhalb der DACHO – Fasel hielt viele Schwelmer Dönekes bereit. Sein Vorschlag für die Stadtspitze in Sachen Kulturhaus: „Warum benennt man es nicht nach einem großen Musiker der Stadt, nach Franz-Josef Degenhardt?“

Ein Heimspiel hatte Marc Neumeister mit seiner Crew. Der Künstlerische Leiter des LEO Theaters kam als Heinz Erhardt auf die Bühne und erwies sich als wahrer Schelm auf dem Heimatfestabend. Sprüche, Lieder oder Sketche – alles für den Schauspieler kein Problem. Viel Applaus gab’s für den Sketch mit Marika Kotulla „Schiller-Schaller“, bei dem es einen launigen Parforceritt durch viele Klassiker gab. Vielleicht künftig auch auf Platt? Denn wie sich herausstellte hatte Irmgard Weinreich diesen Sketch vor Jahren schon auf Platt übersetzt und mit Hans-Georg Müller gespielt. Eine humorvolle Eheberatung gab es zu guter Letzt vom LEO für die Besucher, frei nach Loriot. Allerdings betonte die Therapeutin: „Wunder vollbringen wir nicht“.

Ballett der Nohbern mit großartiger Choreografie 

Mit einer großartigen Choreografie kam das Männerballett der Nohbern in den Saal. Als Mönche in schwarze Kutten gewandet schritten sie zu „Conquest of Paradise“ in den Saal, ein Titel, zu dem Boxchampion Henry Maske einst seine großen Kämpfe einläutete. Kaum auf der Bühne warfen die Ballerinas zu orientalischen Klängen ihre Gewänder von sich und bewegten sich graziös als farbenfrohe Haremsdamen. Schnell wechselnde Rhythmen stellten die Tänzer vor immer neue Herausforderungen. Schließlich warfen sie Küsschen in die johlende Menge nach Tarkans „Kiss Kiss“. Das Publikum tobte.

Am Ende wurden dann die Gäste mit viel Applaus von den Aktiven belohnt. Sie standen klatschend Spalier und begleiteten die Besucher in den Innenhof des LEO Theaters, wo die Aftershow-Party zu den Rhythmen von DJ Karsten startete. „Wir sind mehr als zufrieden mit diesem Neustart, das war ein Auftakt nach Maß“, freuten sich die Organisatoren Jochen Stobbe und Enzo L. Caruso nach der über dreistündigen kurzweilen Show. Viele Besucher waren der Meinung, „das war der beste Heimatfestabend der vergangenen Jahre“.

Wir danken Bernd Henkel für die großartigen Fotos!

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