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„Reset – Alles auf Anfang“, so der Titel eines erfolgreichen Stückes, das auf dem Spielplan des LEO Theaters für die kommende Saison steht. „Und so fühlen wir uns auch, haben den Resetknopf gedrückt und fiebern dem Neustart am 2. September entgegen“, freut sich Theaterchef Andreas Winkelsträter. Der Spielplan für die nächsten Monate steht. Der Vorverkauf beginnt am 1. Juli, von 10 bis 18 Uhr auch im LEO Theater. Endlich geht’s wieder los im LEO Theater im Ibach-Haus. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus eigenen Produktionen, interessanten und zum Teil hochkarätig besetzten Gastspielen wollen die Verantwortlichen die Besucher wieder ins Theater locken.

„Darauf haben wir sehr, sehr lange warten müssen“, erklärt Marc Neumeister, Künstlerischer Leiter des Schwelmer Theaters. Die Sitzplatzkapazität liege derzeit bei knapp über 100. Man müsse die Plätze in einer Art Schachbrettmuster anordnen. Natürlich bauen die Schwelmer auf die beliebten Highlights wie „Landeier“, „Tratsch im Treppenhaus“, „Heinz Erhardt – Ein Schelm in Schwelm“ oder dem besagten „Reset – Alles auf Anfang“. Und selbstverständlich sind da auch die „Machos auf Eis“, die erste und letzte Premiere in der Pandemie aus dem Oktober 2020. Die Zuschauer waren restlos begeistert. Doch mussten die weiteren Vorstellungen gestrichen werden. Nun heißt es zum Saisonstart am 2. September „Bühne frei“ für die vier Machos, die unfreiwillig in einer Kühlkammer eingesperrt sind. Hier jagt ein Gag den nächsten, wie man es im LEO gewohnt ist. Und zudem beweisen Marc Neumeister, Robin Schmale, Dylan Lippert-Bruckmann und André Bornhöft, dass sie gut bei Stimme sind.

Nach vielen ausverkauften Vorstellungen von „Landeier – Bauern suchen Frauen“ präsentiert Marc Neumeister die Fortsetzung „Landeier II – Jetzt geht’s zum Scheunenfest“. Wieder geht es im so beschaulichen Landleben unserer altbekannten Helden Jan, Jens und Richard mehr als turbulent zu! Unmittelbare Geldsorgen aufgrund des Besucherschwunds in der Dorfkneipe, eine unerwartete Rückkehr aus Amerika, noch immer unbeweibt und doch schwanger scheint ihre Situation ausweglos. Letzte Chance ist die Teilnahme am Preistanzen der Landfrauen auf dem bevorstehenden Scheunenfest.

Fest im Blick habe man auch die Vorstellungen für Kindergärten und Schulklassen. Durch Anschrieben habe man sich noch vor den Ferien in Erinnerung gebracht. So plane man, im Dezember die ausgefallenen Vorstellungen „Ein Sams zuviel“ nachzuholen. Die Entscheidung werde man nach den Ferien treffen. Für die Sondervorstellungen waren in 14 Vorstellungen rund 2000 Kinder angemeldet worden. 

Gastspiele

Einige neue Genres bedient das LEO bei den Gastspielen. „Wir freuen uns ganz besonders sehr auf ein paar klassische Konzerte“, sagt Andreas Winkelsträter. Man sei sehr stolz darauf, dass man zum Auftakt das „Bamberger Streichquartett“ verpflichten konnte. Das Quartett sei aus den weltbekannten Bamberger Symphonikern hervorgegangen. Nach der Gründung 1975 haben sich die vier Herren einen Namen „erspielt“, der weit über regionalen Grenzen hinausreicht. Als geschätzte Gast bei Festivals und prominenten Konzertreihen hat sich ein Ruf gefestigt, der zu Einladungen in viele europäische Länder führte. Konzerte in Wien, Prag, Salzburg, Linz, Zürich, Bern, Antwerpen, Gent und Luxemburg, um nur einige zu nennen, wurden vom Publikum und der Kritik begeistert aufgenommen. Aber auch Konzerte in Japan, USA, Südamerika, Zypern oder Saudi-Arabien und Südafrika erscheinen auf den Tourneeplänen des Quartetts. „Wir arbeiten an weiteren Verpflichtungen für die zweite Hälfte der Saison“, so Winkelsträter.

„Christan Morgenstern – Galgenlieder“ heißt eine Veranstaltung mit dem bekannten Schauspieler Rolf Berg. Er ist durch die „Anrheiner“, „Verbotene Liebe“ oder zahlreiche andere TV- und Film-Produktionen bekannt. Zu seiner Arbeit gehören aber auch diverse Literaturprogramme, in denen er Werke liest. So reist er mit verschiedenen Rezitationsprogrammen durch Deutschland und gewann bereits 1993 den ersten Preis beim Deutschen Literaturtreffen in Saarbrücken. Dem Schwelmer Publikum ist er durch das Stück „Kunst“ von Jasmina Reza bekannt, in dem er zusammen mit Jens Hajek und Alexander von der Groeben auftrat. Die Inszenierung „Kunst“ unter Regisseur Michael Schäfer gibt es am 14. September, 20 Uhr, im LEO Theater zu sehen. Weitere Abende mit Rolf Berg sind geplant, so zu Heine und Tucholsky.

Den Auftakt der Gastspiele macht Oliver Steinhoff mit „Elvis – His Life in Music“. Der mehrfache Europameister der Elvis-Interpreten ist weltweit mit dem Programm aufgetreten. Er ist der einzige Elvis-Interpret, der mit den Originalmusikern und dem Original-Backgroundchor des „King of Rock’nRoll“ aufgetreten ist. Oliver Steinhoff bringt die großen Hits, wie „Love Me Tender“, „Blue Suede Shoes“, „ln The Ghetto“ bis hin zu „Suspicious Minds“ mit. Emotional, stimmgewaltig und mitreißend: „Elvis – His Life ln Music“ hat mit Oliver Steinhoff einen der weltweit „besten Elvis­ Darsteller“ in der Hauptrolle! Termin: 24. September, 20 Uhr.

Weitere Gastspiele: „Die Pottrosen – Oben Gott, unten Pott“ mit Franziska Mense-Moritz und Susan Kent (26. September, 17 Uhr), „We Speak Deutsch“, Konzert mit Folky Dokie sowie Jörg Hedtmann’s Allstars feat. Stefan Wiesbrock (20. November, 20 Uhr); Stefan Lex – „Vier mit Klavier“ (31. Oktober, 17 Uhr); „Tanz mit dem Tod“ – PARTUM Theater (25. September, 20 Uhr, 26. September, 11 Uhr).

Sicherheit

Das LEO Theater im Ibach-Haus hat seine Hygienemaßnahmen erneut deutlich verbessert. Im großen Saal, im Foyer und auf den Toiletten haben die Verantwortlichen hochmoderne Entkeimungsgeräte aufgestellt oder einbauen lassen, die in Sekundenschnelle die Luft entkeimen. Und das mit einer nachgewiesenen Entkeimungsrate von 99,99 Prozent (!). „Wir freuen uns sehr, dass diese Geräte der Firma Hönle aus München zur größeren Sicherheit unserer Besucher beitragen und zudem flüsterleise sind“, erklärt sich Theaterchef Andreas Winkelsträter. So könne man die Entkeimungsgeräte, die mit UV-Licht funktionieren, auch während der Vorstellungen laufen lassen, ohne dass diese stören. Allerdings sollten sich die Besucher weiterhin an die Hygienevorschriften wie Maske tragen, Abstand halten und Händewaschen halten. Auch das seit vielen Jahren genutzt Handtuchsystem erfüllt höchste Hygieneansprüche. In den Spendern bleibt der frische Teil der Rolle stets vom gebrauchten Stoff getrennt. Das System wurde vom Hygiene Institut Berlin Search Care zertifiziert. Es funktioniert mit Sensoren, so dass die Geräte nicht berührt werden müssen. Zur Sicherheit zählt auch das Ticketsystem von Wuppertal Live. Beim Kartenkauf muss jeder seinen Namen, Adresse und Erreichbarkeiten angeben, um eine Rückverfolgung zu gewährleisten. Und an den Tischen im Café-Bereich werden wir Listen auslegen bzw. die Möglichkeiten schaffen, sich mit der Luca-App zu registrieren.

Rückblick

„Es waren zermürbende Monate, wenn man zurückblickt“, betont Andreas Winkelsträter. Man habe allerdings gemerkt, dass das LEO Theater für viele eine Herzensangelegenheit ist. Das Theater sei von vielen Seiten aus durch Rat und Tat unterstützt worden, auch durch zum Teil großzügige Spenden. Man sei sehr froh, Fördergelder bekommen zu haben. Letztlich sei es aber dem Engagement des Vermieters, Herrn Dr. Vits, zu verdanken, dass es das LEO Theater noch gibt. „Den vielen Menschen, die für uns da waren und da sind, gilt unser Dank, vor allem aber Dr. Vits, denn ohne sein Entgegenkommen hätten wir es nicht geschafft“, so Marc Neumeister. Zudem sei der der Vorstand des Freundeskreises immer da gewesen, wenn Not am Mann war, finanziell aber auch durch Taten. Man habe die Zeit genutzt, um einige Dinge zu verändern, etwa den Tickettresen, die Bühne sei neu gestrichen und versiegelt worden ebenso wie der Boden im Foyer. Man habe die Technik auf Digitaltechnik umgestellt und werde die Vorstellungen künftig von einem Platz neben der Bühne begleiten. Um sich das alles anzuschauen, lade man zu einem Tag der offenen Tür an, und zwar am Samstag, 28. August, ab 11 Uhr. „Leider bleibt die Ungewissheit, wie es alles weitergeht“, blickt Winkelsträter nach vorn. „Doch wir sind sehr optimistisch, dass es im LEO Theater am 2. September wieder heißt Vorhang auf.“

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