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Der Mittwochabend war ein außergewöhnlicher Abend im LEO Theater im Ibach-Haus, mit einem grandiosen Ensemble, dem Kammertheater Smolensk. Die Aufführung, „Der Mantel“ von Gogol eine aufsehenerregende Inszenierung. Nach 75 Minuten gab es für das Team um Regisseurin und Tänzerin Alexandra Ivanova stehende Ovationen für diesen fesselnden Mix aus Tanz, Pantomime und Musik. Ein Hochgenuss.

Von der erste Minuten an fesselte die junge Ballettmeisterin des Kammertheaters Smolensk die Besucher mit dieser Tanzperformance. Wechselnde Musik von Klassik bis Ton Steine Scherben untermalten die getanzte Geschichte. Und das Ensemble schaffte es auf eindrucksvolle Weise, diese 1842 erschienene Novelle ins Jetzt zu transformieren, als ein aktuelles Thema, spannend und komisch zugleich. Spärlich eingesetzte Beleuchtung und nur wenige Requisiten sollten nicht vom Wesentlichen ablenken, vom Tanz. Und den bot die Compagnie aus Smolensk auf höchstem Niveau.

Erzählt wird die tragische und zugleich komische Geschichte von Akakij Akakijewitsch und dem Aufstieg einer unbedeutenden zu einer bedeutenden Person. Akakij Akakijewitsch, dessen Leben bereits mit einer bezeichnenden Namensgebung und Taufe beginnt, führt ein tristes, einsames Leben in Sankt Petersburg. Er ist mit Leib und Seele Beamter, genauer gesagt: Kopist. Der Beruf des Abschreibens füllt sein ganzes Leben aus. Er ist davon so begeistert, dass er sogar Lieblingsbuchstaben hat. Zeitweise arbeitet er zwar abends zu Hause weiter, aber am gesellschaftlichen Leben nimmt er nicht teil. Von seinem Arbeitskollegen wird er nur verspottet, was er jedoch ignoriert bzw. gar nicht wahrnimmt. Sein Leben ändert sich erst, als er beschließt, sich einen neuen Mantel zu leisten. Nach langem Sparen (und Hungern) hält Akakij Akakijewitsch endlich seinen neuen Mantel in den Händen. Der Mantel verwandelt Akakij Akakijewitsch sowohl äußerlich als auch innerlich.

Wer die Inszenierung gesehen hat, kann verstehen, warum das junge Ensemble um Choreografin Alexandra Ivanova für diese mutige, außergewöhnlich und völlig neue Inszenierung von Gogols Novelle 2016 mit dem russischen Theaterpreis in Moskau ausgezeichnet worden ist. Anregungen für eine der nächsten Inszenierungen fanden die Russen im Schwelmer Theatersaal. Dort stand eine große Stelltafel mit Motiven aus der LEO Inszenierung „Arsen und Spitzenhäubchen“. Und die soll vermutlich bald in Smolensk zu sehen sein.

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  • Im Namen des Ensembles des Smolensker Kammertheaters und des Freundeskreises Hagen-Smolensk e. V. danke ich Euch für die warmherzige Aufnahme in eurem neuen LEO-Theater und wünschen Euch, dass Ihr stets so ein gutes Publikum habt wie wir an diesem Abend.

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