Ein prickelndes Wochenende auf dem Lande. Die Gattin fährt zu ihrer Mutter und die Geliebte hat Geburtstag. Was kann es Schöneres geben für einen Mann in der Midlife Crisis? Ein Cateringservice ist bestellt, um der Geliebten einen wunderschönen Abend zu bereiten. Der langjährige Freund ist als Alibi geladen, für den Fall, dass etwas schief geht … Und wenn man weiß, dass der Altmeister der Boulevard-Komödie Marc Camoletti im Spiel ist, dann weiß man auch, dass so ziemlich alles schief geht in „Das perfekte Desaster-Dinner“. Das LEO Theater im Ibach-Haus feiert mit der Inszenierung die erste Premiere im Schwelm am Samstag, 12. August, 20 Uhr.
„Aufgrund der großen Nachfrage haben wir noch zusätzliche Stühle aufgestellt“, freut sich Theaterchef Andreas Winkelsträter auf die Doppel-Premiere. Denn „Das perfekte Desaster-Dinner“ ist die erste Premiere der neuen Spielzeit und gleichzeitig auch die erste in der neuen Spielstätte in Schwelm. Das LEO zeigt das Stück in der Bearbeitung des Österreichers Michael Niavarani. Marc Neumeister, Künstlerischer Leiter des LEO Theaters im Ibach-Haus, hat das Stück ins Hochdeutsche übertragen und dabei den LEO-typischen Humor eingebaut.
Auf den Besucher warten zwei Stunden turbulente Erklärungsnot auf der Bühne. Eine Köchin, die sich als Model ausgeben muss, ein Model, das eine Suppe nicht von einer Torte unterscheiden kann. Dazu eine frei erfundene Nichte, eine kranke Mutter und ein Midlife-Casanova, der sich lieber einen Porsche gekauft hätte. „Da hüpfen die Lügen wie die Ping-Pong-Bälle. Da fliegen die Pointen wie die Frisbee-Scheiben“, so beschrieben die Niederösterreichischen Nachrichten das Stück. Rekordverdächtig schnellschnittig. Tür auf Tür zu. Eine Lachsalve jagt die nächste. „Wir sind sicher, dass sich das Publikum ausschüttelt vor Lachen“, betont Marc Neumeister, der Regie führte und auch die Rolle des Stefans übernimmt. Lügen, Lügen und nochmals Lügen. Und in gar keinem Fall die Wahrheit sagen! Zwei Stunden in Alarmbereitschaft und in akutem Erklärungsnotstand – wer ist nun wer, und wer kennt sich überhaupt noch aus? Gewinnt am Ende doch die wahre Liebe?
Sie lässt die Männer stramm stehen
„Die Schauspieler haben sich grandios in ihre Rollen eingebracht“, so Marc Neumeister. „Carola Schmidt etwa als Susi Fiala, die Köchin, musste sich erstmals mit dem bayrischen und österreichischen Dialekt beschäftigten.“ Und Anika Leveringhaus als Model Susanne Neuschnee musste gleich bei ihrer Premiere auf der Bühne eine große Rolle übernehmen. Marc Neumeister und André Bornhöft (Robert Kalanag) stellen halt die typischen Männer dar, ständig lügend, dauernd in Erklärungsnot. Und sie mussten in ihren Lügengespinsten auch die eine oder andere Ohrfeige kassieren. Steffi Bornhöft (Jaqueline Spiegel) spielt die Dame des Hauses, die die Männer stramm stehen lässt.
Anika Leveringhaus aus Hamm steht zum ersten Mal auf der LEO-Bühne. Sie wurde bei einem Casting entdeckt. Die 32-jährige Polizeibeamtin hat schon zu Schulzeiten Theater gespielt und Improvisationstheaterkurse belegt. Für ihre erste Rolle hat sie sich extra Urlaub genommen und hofft, „auf eine lehrreiche und spannende Zeit“.