Kaum läuft der erste Sketch, da gibt es schon Szenenapplaus. „Ich bin Preisträger des Salamo-Preisausschreibens …Salamo Bratfett…Brat fettlos mit Salamo ohne…und es stand da: Brat brat ohne los mit mit…nein, warten Sie…“ Schon beim ersten Sketch „Konzertbesuch“ hat das Ensemble das Eis gebrochen. Der Angriff auf die Lachmuskeln kann beginnen – und das zwei Stunden!
Wer kennt ihn nicht, Loriot alias Vicco von Bülow? Er hat Unterhaltungsgeschichte schrieben. Unvergessen seine Auftritte zusammen mit Evelyn Hamann. Verständlich, dass auch das Programm „Loriot“ ein Dauerbrenner auf dem Spielplan des Leo Theaters ist. „Nun präsentieren wir unseren Zuschauern allerdings eine runderneute Fassung“, freut sich Marc Neumeister, stv. Künstlerischer Leiter des Leo Theaters. „Und das mit einer unterhaltsamen Mischung aus Altbewährtem, neuen Sketschen und neuen Anekdoten.“
„Vicco von Bülows Humor ist wunderbar einzigartig“, gerät Neumeister fast ins Schwärmen. „Eigentlich besteht er nur aus der alltäglichen Beobachtung von Menschen, aber das in unnachahmlicher Art und Weise“. Aussprüche von Loriot sind längst Kult geworden: „Ein Klavier, ein Klavier! … Die Ente bleibt draußen … Hildegard, bitte sagen Sie jetzt nichts! … Moooment! … Sie machen mich ganz verrückt, Herr Meltzer! … Kraweel, kraweel! … Brat fettlos mit Salamo ohne … Der Hund kann überhaupt nicht sprechen … Ach was?! … Früher war mehr Lametta!“, wie der Spiegel sie einmal zusammengestellt hat. „In den meisten Sketchen liegt der Humor fast komplett auf der Sprache, im wahrsten Sinne des Wortes im Wortwitz und so muss man mit sehr wenig Aktionen auf der Bühne auskommen“, erläutert Marc Neumeister. Umso „normaler“ die Sketche gespielt werden, umso größer sei der Effekt. Andere Sketche, die man sonst eher aus dem Fernseher kennt, mussten für die Bühne angepasst werden.
Sechs Jahre lief das alte Loriot-Programm – und das nach wie vor mit großem Erfolg. Höchste Zeit also, etwas Neues auf die Beine zu stellen. Altbewährte Sketche wie die „Eheberatung“, „Das Ei“, „Der Anstandsunterricht“ oder natürlich auch die legendäre Begegnung der Herren Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner in der Badewanne werden nach wie vor im Programm enthalten sein. Neu im Programm ist zum Beispiel die „Skatrunde“ mit lustigen Sprüchen wie „Ich kann Buben und Damen immer so schlecht unterscheiden” oder „Haben Sie einen Buben?“ – „Das verrate ich nicht!”. Oder auch der „Kosakenzipfel“? Er ist sehr zu empfehlen. Denn, wenn die Ehepaare Hoppenstedt und Pröhl in einem eleganten Restaurant das fünfjährige Bestehen ihrer Freundschaft feiern, bleibt kein Auge trocken. Freuen können sich die Zuschauer zudem auf die „Opernkasse“ oder auch den „Konzertbesuch“.
Er habe den Cast ausgeweitet, um noch besser die einzelnen Charaktere in den Sketchen zu treffen. Gemeinsam mit Marc Neumeister werden Aaron Heiß, Marika Kotulla, Karin Schwarz, Anke Windgassen und Hugo Boecker in „Loriot II“ zu sehen sein. Gleich eine kleine Herausforderung für die beiden neune Ensemble-Mitglieder, Anke Windgassen und Hugo Boecker, die beim Casting im August 2015 gefunden werden konnten. „Die Proben mit den Neuen haben mir sehr viel Spaß gemacht“, betont Neumeister. „Anke und Hugo haben sich sehr schnell in die Bühnenarbeit fallen gelassen. Hemmungen traten gar nicht erst auf.“