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Das hat es im LEO Theater im Ibach-Haus noch nicht gegeben. Schon vor der Premiere sind drei Vorstellungen restlos ausverkauft. Für die Premiere gibt es nur noch wenige Restkarten. Rund 800 Kinder werden das Stück vor Weihnachten sehen. Die Rede ist von „Die Schwelmer Weihnachtsgeschichte“ nach Charles Dickens. „Wahnsinnig, wie der Verkauf läuft“, freut sich Marc Neumeister, Künstlerischer Leiter, und Geldverleiher Ebenezer Scrooge. „Wir überlegen, ob wir das Stück noch einmal im Januar spielen, obwohl es ein Weihnachtsstück ist.“

Es ist die wohl bekannteste Weihnachtsgeschichte der Welt: Der geizige, alte Geschäftsmann Ebenezer Scrooge wird eines Nachts von drei Geistern besucht, die sein Leben komplett verändern. Ein hartherziger Geizkragen wie man ihn im altehrwürdigen Schwelm wohl kaum ein zweites Mal antrifft. Seinem unterbezahlten Angestellten Bob Cratchit droht er regelmäßig mit Kündigung, wenn dieser es auch nur wagt, einen Blick auf den Holzkasten zu werfen, um vielleicht das bitterkalte Kontor damit etwas aufzuheizen. Für seine bedürftigen Mitmenschen hat er nur Geringschätzung übrig und Weihnachten hält er für geld- und zeitverschwendenden Humbug. In der Nacht zum 25. Dezember jedoch erhält er unerwarteten Besuch. Der Geist seines vor sieben Jahren verstorbenen Geschäftspartners Jacob Marley sucht ihn auf, um ihn vor einem schrecklichen Schicksal zu warnen. Die schaurige Erscheinung ist an eine lange, schwere Eisenkette gefesselt. Jene Kette, die er sich mit seiner Hartherzigkeit, seiner Gier und seinem Geiz im Leben selbst geschmiedet hat. Marley bietet Scrooge nun eine Möglichkeit sich zu bessern und seine eigene, jetzt noch unsichtbare Kette abzustreifen. Dazu werden ihn drei Geister aufsuchen…

„Nach 2016 mit Pumuckl haben wir wieder ein Kinderstück inszeniert“, erklärt Marc Neumeister. „Es ist nicht nur ein Kinderstück, sondern gleichzeitig auch eine Weihnachtsgeschichte, eine nicht nur für Kinder, sondern für junggebliebene Erwachsene.“ Seit einigen Wochen wird nicht nur geprobt, wobei Marc Neumeister Sophia Müller-Bienek zur Seite steht, die die Co-Regie übernommen hat. „Es wird auch sehr viel Wert auf unser Bühnenbild gelegt, in das wir eine verschneite Silhouette von Schwelm eingebaut haben, mit Schloss Martfeld, Christuskirche und natürlich auch dem LEO Theater.

Für das Ensemble, so Neumeister, sei es ein schmaler Grat, inwieweit Geister über die LEO-Bühne schweben und die Geschichte einen Gruselfaktor haben darf, „denn wir wollen ja den Kindern keine Angst machen,“ so Marc Neumeister. Deshalb folgt auf jede gruselige Szene sofort eine witzige Pointe („Die Geister sind ja auch nur Menschen“). Für Kinder müsse man generell ganz anders an die Inszenierung gegen, was Humor und Schauspiel angehe. Deshalb spiele man hier generell alles ein wenig größer und sorge immer für große Aufmerksamkeit, um vor allen Dingen die kleinen Besucher zu fesseln. So gebe es auch keine Pause.

„Die Proben machen sehr viel Spaß, auch, weil wir mit sechs Personen insgesamt 24 (!) Rollen spielen“, erklärt Marc Neumeister. Das sei eine Herausforderung bei dem Stück, das man auch nachmittags um 15 Uhr spielt (3., 4. und 6. Dezember). Die Zuschauer sollen sich überraschen lassen vom neuen Bühnenbild, viel Technik und schöner Weihnachtsmusik. Freuen dürfen sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen, denn sie sind Teil der Geschichte von Scrooge und seinen Geistern.

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