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Der Titel des satirischen Stücks, das bald auf der Bühne des LEO Theaters im Ibach-Haus gezeigt wird, klingt so simpel: „Der Vorname“. Doch die französische Komödie der Autoren Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patelliere bietet sehr viel Zündstoff. Und das gemütliche Abendessen im Kreise der Familie eskaliert immer mehr. Messerscharfe Auseinandersetzungen an der gedeckten Tafel, ein giftspritzender Gesellschaftsstriptease. Und so wird aus einer zivilisierten Unterhaltung schnell ein wahrhaftiger Krieg mit Wörtern. Die Premiere: Samstag, 28. Oktober, 20 Uhr. Es gibt noch wenige Karten.

„Es ist unsere dritte französische Komödie“, erklärt Marc Neumeister, Künstlerischer Leiter des LEO Theaters im Ibach-Haus. Doch anders als bei den beiden ersten Stücken sei es nicht die bisherige turbulente Tür-auf-Tür-zu-Komödie, keine klassische Boulevardkomödie. Diesmal sind es vor allem die hinreißend komischen Dialoge in bester Tradition der französischen Gesellschaftskomödie, die das Publikum sicher restlos begeistern werden. „Jeder hat seine Meinung…., doch die sollte man die auch mal für sich behalten“, freut sich Marc Neumeister auf den Schlagabtausch mit Wörtern. „Der Vorname“ sei ein perfekt und kunstvoll gedrechselter Theatertext mit viel Überraschungspotential und überwältigendem Wortwitz, geistreich und humorvoll zugleich.

Es sei spannend zu verfolgen, wie sich durch einen „harmlosen“ Scherz nach und nach Abgründe auftun, so Neumeister von den Proben des fünfköpfigen Ensembles. Und da zeige sich, dass man selbst seinen besten Freunden nur vor den Kopf blicken kann. Die Geschichte: Ein gemütlicher Abend soll es werden in der schlicht und stilvoll eingerichteten Wohnung des Literaturprofessors Pierre Garaud und seiner Frau Elisabeth. Nur Freunde und Familie sind zu Gast: Elisabeths Bruder Vincent mit seiner schwangeren Frau Anna, dazu Claude Gatignol, Posaunist im Rundfunkorchester und Freund seit Kindertagen. Für Vincent, einen begnadeten Selbstdarsteller, ist die Runde zu friedlich. Um für „Stimmung“ zu sorgen, enthüllt er den fassungslosen Freunden den geplanten Vornamen seines noch ungeborenen Sohnes: Adolphe. Die Debatte um die Frage, ob man sein Kind nach Hitler benennen darf, ist nur eine der hitzigen Diskussionen dieses Abends, aber sie führt dazu, dass das bisher so gemütliche Familientreffen plötzlich aus dem Ruder läuft.

Denn die Jugendfreunde Pierre und Vincent sind nun in der Laune, sich endlich einmal ein paar Wahrheiten zu sagen, die man im Interesse eines gedeihlichen Zusammenlebens besser verschweigen würde. Beträchtliche Eitelkeiten treffen nun aufeinander, mit geschwollenen Kämmen hacken die Kampfhähne aufeinander ein. Mit Lust und Niveau werden Wortgefechte ausgetragen – doch die Contenance verlieren die Alphatiere erst, als Elisabeths und Vincents Mutter Francoise in einer Weise ins Spiel kommt, die sich niemand hat träumen lassen. Wortwitz und Dialoge in der besten Tradition der französischen kritischen Gesellschaftskomödie treiben atemlos eine Handlung voran, die bei aller Komik auch manchen ahnungsvollen Blick in die Abgründe der Figuren erlaubt.

Die Geschichte bringt so manche Lebenslüge und charmantes Geheimnis an den Tag und sorgt für herzhafte Lachsalven. Mittlerweile ist das Stück auch als Film in die Kinos gekommen und wird derzeit landauf landab auf den Bühnen gespielt. Ab dem 28. Oktober auch im LEO Theater im Ibach-Haus.

 

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