„Ach, du fröhliche“ bricht Rekorde – Noch sieben Termine im Dezember

„Ach, du fröhliche“ – gut, dass das nur alles auf der Bühne passierte und nicht Heiligabend im heimischen Wohnzimmer. So konnte das Premierenpublikum die turbulente Komödie von Bernd Gombold richtig genießen und sich nur beim Applaus verausgaben. Der Beifall wollte und wollte einfach nicht aufhören. Noch sieben Mal steht das Stück auf dem Spielplan im Dezember. Sonntag, der 7. Dezember, ist schon komplett ausverkauft sowohl um 11 als auch um 16 Uhr. Weitere Termine 4., 5., 6., 17. und 18 Dezember. Ein Stück, das Rekorde bricht!

Die LEO-Familie hat richtig groß aufgetragen – mit acht Personen strapazieren sie die Lachmuskeln des Publikums im Dezember. Und so hat das LEO nicht nur Kindern in der Vorweihnachtszeit mit „Der Zauberer von OZ“ vergnügliche Stunden beschert, sondern auch Erwachsenen mit „Ach, du fröhliche“. In dieser Weihnachtskomödie findet alles statt, was man gemeinhin mit dem Weihnachtsfest in Verbindung bringen kann – im Guten wie im Schlechten. Hier von turbulent zu sprechen, ist eigentlich eine Untertreibung. Gibt es dafür noch eine Steigerung? Ja, die Inszenierung von Alissa Schwichtenberg (CO-Regie Kevin Drucks), die auch auf der Bühne als Schauspielerin richtig Gas gab. Auf der Bühne geht die Post ab. Da bleibt kein Auge trocken.

Was kann man erleben? Nein, diesmal wird an dieser Stelle nichts verraten – schließlich ist die Vorfreude beim Auspacken doch das Schönste und die Überraschung gehört dazu. Ok, nur ein bisschen: Man trifft sich in der Wohnung von Mutter Rita (Melitta Hilgert) mit Gatten Anton (Andreas Kohlhage) und Sohn Markus (Mücahit Altun), die von der Weihnachtsfeier im Sportverein noch sehr angeschlagen sind. Onkel Karl-Otto (Arvid Hilker) mit Ehefrau (Alissa Schwichtenberg) essen auch gerne fertig zubereitete Gänse, nur möchten sie sie nicht selbst anfassen. Die Nachbarin Frau Spitznase (Michelle Lüling) findet immer einen Grund, um Neuigkeiten auszutauschen und Verwirrung zu stiften. Nachbar Theo (Hugo Boecker) leidet unter dem Verlust seines geliebten Tannenbaumes und Sabine (Mia Quicker) würde sich eigentlich gerne ganz klassisch unter einem Weihnachtsbaum verloben.Ganz nach LEO Art dürfen diesmal wieder nicht die lokalen Anspielungen fehlen. Und so gab es einen kleinen Schlenker auf die verschwundene Weihnachtsbeleuchtung. Eins sei allerdings noch verraten: Es gibt drei neue Ensemble-Mitglieder, die ihre LEO-Bühnen Premiere feierten. Melitta Hilgert (Ü60, Wetter), Arvid Hilker (68, Wuppertal) und Andreas Kohlhage (71, Gevelsberg), die sich alle als Laien bezeichnen. Die LEOs haben die Neuen schnell in das Löwenrudel integriert, so dass man eine fantastische Gesamtleistung bestaunen konnte, wie eingespielt das neuformierte Team sich die Lacher und den Applaus des Publikums erjagte.

 

Stimmen aus dem Ensemble und dem Publikum:

Andreas Kohlhage, der den Anton spielt: „Zuletzt habe ich 1979 bei einem Film als Statist mitgespielt – einmal durch das Bild gegangen. Das LEO ist etwas ganz Anderes. Die Zusammenarbeit mit den Profis war großartig. In den Proben habe ich noch so viele Fehler gemacht, aber die Profis haben sie alle ausgebügelt und mich gestützt. Die Atmosphäre hier im Theater und im Ensemble – es ist so angenehm.“

Arvid
Hilker, der den Juwelier Karl-Otto verkörpert, verrät: „Ich habe vor 50 Jahren zuletzt auf der Bühne gestanden. Ich hatte immer Lust, aber nie ergab sich eine Gelegenheit. Dies hier ist eine tolle Chance. Es hat mir gefehlt. Das Ensemble ist fantastisch. Ich hatte hier auf der Bühne wirklich so viel Spaß, wie ich mir davon versprochen habe.“

Melitta Hilgert sinniert leise: „Es hat sich richtig angefühlt. Ich war entspannt und es hat Spaß gemacht.“ Ihr Bruder Dirk (Ü50, Leverkusen), der in seiner Jugend lange selbst am Theater war, ergänzt „Sie ist eine totale Laie. Ich habe mit ihr zu Hause geprobt. Ich finde es schön, dass sie es aufgenommen hat. Sie hat mir sehr gut gefallen. Sie hat echt gezeigt, dass sie es hin kriegt. In der Generalprobe muss sie schrecklich nervös gewesen sein. Ich bin stolz auf sie. Das Stück ist sehenswert.“

Ralf (Ü50, Ennepetal) stellte fest:
„Pointenreich. Es hörte sich lustig an, ist aber mehr ein Krimi. Aber dennoch sehr lustig.“

Carmen (Ü40, Schwelm) fällt spontan ein: „Chaotisches Weihnachten. Die lokalen Bezüge finde ich gut. Die Original Durchsage von Radio EN – das war doch Florian Franke – vermeintlich echt. Es ist eine witzige Einstimmung für Weihnachten.“

Sieglinde (Ü70, Schwelm) findet: „So eine Nachbarin braucht auch kein Mensch. Ich sehe auch mal aus dem Fenster, aber ich weiß nicht, wann die Leute nach Hause kommen.“

Silke und Norbert (Ü60, Schwelm), die die drei Neuen gleich entdeckt haben:
„Super der Weihnachtsmann, wie der so trocken weg spielt. Und die Mutter – wie aus dem richtigen Leben. Auch der Juwelier – herrlich. Solche Männer gibt es. Typisches Weihnachten, alles läuft schief. Klassische Vorurteile, alles ist dabei. Es ist toll, dass man als Schwelmer in fünf Minuten im LEO sein kann – keine Parkplatzprobleme. Aber sehr viel Spaß. Sehr unterhaltsam. Gewohnt gut.“

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