Echt jetzt?! Ja, klar! Der Bestseller Autor Klaus-Peter Wolf hatte letztes Jahr spontan von der Bühne geäußert, dass er an diesen Veranstaltungsort gerne wiederkommen würde. Noch in derselben Nacht wurden damals die Buchungen per Mail zwischen dem Verlag und dem LEO arrangiert und daher: Er war wieder da! Lt. Wolff „an dem schönen Veranstaltungsort mit dem offensichtlich tollem Publikum“ und der Termin für 2026 steht auch schon fest: 24. April 2026, 19.30 Uhr
Denn selbstverständlich wird nach dem aktuellen Band 19 „Ostfriesennebel“ nächstes Jahr Band 20 „Ostfriesenerbe“ erscheinen. Seine rote Kladde mit dem handschriftlichen Manuskript hatte er schon dabei und warnte: „Ich habe bis heute Nacht um kurz nach 3 Uhr geschrieben, aber der Mörder läuft noch frei rum. Seien sie vorsichtig, gehen Sie besser nachher nur in kleinen Gruppen durch die Straßen. Aber in 10 bis 14 Tagen wird er verhaftet sein.“ Soweit also der Stand von der Nummer 20.
Wen Wolf auch wieder mitgebracht hatte, war seine Ehefrau Bettina Göschl mit ihrer „Kampfgitarre Gitti“, die vielen aufgrund ihrer Kinderlieder (Kika) und Kinderbüchern bekannt ist, so dass die Lesung total stilecht mit ihrem Summen beginnen konnte. Wolf verriet, wie es damals zu der Titelmelodie („das Summen von Bettina“) der Ostfriesen Krimis im Fernsehen gekommen sei. Er ließ das Publikum an dem damaligen Brainstorming nach einer Deichtour lebhaft teilnehmen. Die Filme laufen mittlerweile in 32 Ländern und so sage man ebenfalls in Kambodscha „Moin“. Er hatte auch eine Erklärung für die fantastische Umsetzung seiner Figuren durch die Schauspieler parat, da er selbst beim Schreiben immer direkt in die Person hineinschlüpfe, würden die Darsteller merken, „ach, da war ja schon jemand. So fühlt sich das an.“ und sie müssen dann nur noch die Person weiter ausfüllen – eben nicht wie eine Marionette agieren. Das sei mit das Geheimnis, warum er der meistverfilmte deutsche Autor sei.
Es gäbe aber auch Sätze, für die er selbst töten könne und einen habe er sich bei der Vorstellung vom „Ostfriesennebel“ gegönnt. Sein Verlag habe ihm eine Marketingkampagne vorgeschlagen, die er abgelehnt habe, denn in seinen Augen mache immer das Buch vor dem neuen Buch die beste Werbung für das neue Buch. So fragte er das Publikum: „Würden Sie ein weiteres Buch lesen wollen, wenn ihnen das letzte nicht gefallen hat? Es sei denn, sie wollen jemanden ärgern….“ „Ostfriesennebel“ sei fast allein von den Vorbestellungen von 0 auf 1 in der Spiegel-Bestenliste geschossen und sei dort 6 Wochen geblieben. Daher konnte er den Satz sprechen: „Ja, das ist der meistverkaufte Roman in Deutschland und nächste Woche fangen wir mit der Werbung an.“ Es war ihm sichtlich anzusehen, wieviel Spaß ihm dieser Satz bereitet hat. Ebenso, dass die Literaturkritiker ihm noch nicht auf die Schliche gekommen seien, dass er bei der Reihe „Ein mörderisches Paar“ in den Untertiteln auf Werke von Friedrich Dürrenmatt verweist (Das Versprechen, Der Verdacht, Der Sturz). Es sei eine Verbeugung vor dem alten Meister, einem Freund.
Das Publikum hatte nicht nur Spaß an seinem Spaß, den Insider Informationen, der musikalischen Erweiterung von Bettina Göschel, sondern auch an den vorgelesenen Passagen. Wolf genoss ebenfalls die Reaktionen des Publikums und schilderte, wie das Einlesen eines Hörbuches geschieht – er allein in einem schalldichten Raum, ohne Publikumsreaktionen – so warnte er: „Wenn Sie mal eine Woche nichts von sich hören, machen Sie sich nichts draus, dann habe ich Sie mit ins Studio genommen.“ Erst mit dieser Vorstellung des erlebten Publikums könne ein Hörbuch eingelesen werden. Er ziehe sehr viel Energie aus den Lesungen und stellte fest „Wir sind sehr beneidenswerte Künstler, weil wir ein solches Publikum haben.“
Wer für diesen Abend eine Karte ergattert hatte, konnte sich ebenfalls glücklich schätzen.
Von Wolf gerettete „Darlings“:
(„ein Satz in dem man sich verliebt hat – aber alle anderen drum herum sind überflüssig“)
Im „Ostfriesennebel“ stammen alle von Hauptkommissar Rupert:
„Es ist besser, am Valentinstag verliebt zu sein als am Totensonntag tot.“
„Wenn du für jede Frau, mit der du geschlafen hast, einen Schnaps trinken müsstest, Weller….
könntest du noch fahren – aber ich läge im Koma.“
„Der ist Praktikant bei der Spurensicherung. Der sieht ein knuspriges Spanferkel und glaubt, das Schwein sei am Apfel erstickt.“
Stimmen aus dem Kreis der Lesesüchtigen:
Linus (5 kurz vor 6, Wetter), war in Begleitung von Mutter Natascha (Ü30) und Oma da und hat nun ein Foto mit seiner Lieblingsautorin Bettina Göschel. „Die Schiffsgeister“, das sei seins und die Mutter erklärt: „Die Oma liest Klaus-Peter und wir beide die Bücher von Bettina. Die lesen wir rauf und runter vor dem Einschlafen. Einfach toll. Wir haben uns gleich noch welche mitgenommen und sind auf die neuen gespannt.“
Cornelia (Ü60, Radevormwald), die garantiert weiterlesen wird: „So hätte ich mir den Abend nicht vorgestellt. Total witzig. Da kommt das Kind durch, diese diebische Freude. Herrlich, wie er über sich selbst lachen kann. “
Peter (Ü50, Schwelm), ein Wiederholungstäter: „Ich bin zum 2. Mal hier – es ist einfach nur gut. So richtig zum Lachen. Ein klasse Abend.“
Marc (Ü40, Remscheid), der in der Autogrammschlange auf seine Frau wartet: „Ich habe ihr die Karte geschenkt. Sie liest. Ganz ehrlich, ich gucke lieber die Filme. Aber ich finde den Klaus-Peter in den Filmen immer schneller als sie. Genial gemacht. Die Geschichten sind total spannend.“
Jens (Ü50, Essen): „Ich bin ein Gönner, meine Frau dürfte mitlesen, aber noch will sie nicht. Ich habe die Bücher tatsächlich im Urlaub in Ostfriesland entdeckt. Ich habe früher was Anderes gelesen – aber als ich ins Krankenhaus kam, habe ich sofort die ersten 4 Bände verschlungen. Wir waren schon im Norden, Kaffee trinken, das Seepferdchen…- ist schon schön da.“
