Wer noch überlegt, ob er am kommenden Samstag, 14. September, um 16 oder 20 Uhr ins LEO kommen soll, hier eine kleine Entscheidungshilfe mit dem Bericht über die Premiere des Stücks am 1. Juni 2024. Es gibt noch Tickets für beide Vorstellungen. Tickets ab 22 Euro.
Das LEO startete gleich mit einer Doppel-Premiere in den Juni. Es steht nicht nur ein neues Stück auf dem Spielplan, sondern auch ein vielversprechender neuer Schauspieler. Hinter dem wenig spektakulären Namen „Das Brautkleid“ (Komödie von Stefan Vögel) verbirgt sich in der Schwelmer Inszenierung ein Garant für einen ausgesprochen unterhaltsamen Abend – ein bisschen frivol, ein bisschen klamaukig, schlüpfrig, mit sehr sehr viel Wortwitz, auf den Punkt sitzenden Pointen, einer rasanten Handlung und vielen Überraschungen. Oder ganz einfach: „Das Brautkleid“ – eine zeitgemäße Spitzenkomödie in einer brillanten Besetzung. Weitere Termine: 6., 20., 21. Juni, jeweils 20 Uhr; 23. Juni, 11 Uhr (mit Frühstücksbuffet) und 27. Juni, 20 Uhr. Weitere Termine in der kommenden Spielzeit.
Das Premierenpublikum erhob sich lachend zu den Standing Ovations für das spritzige LEO Team. Auf der Bühne standen neben den beiden Regisseuren Carola Schmidt und Robin Schmale (Co-Regie), Sophia Müller-Bienek und der „Neue“ Furkan Arslan. Der Kölner Schauspieler Arslan (26) strahlte nach seinem Debüt „Es ist gerade ein sooooo schönes Gefühl. Ich liebe es an meiner Arbeit so sehr, wenn es die Menschen bewegt – und wenn es wie hier die Lachmuskeln sind.“ Ja, das Publikum hatte an diesem Abend wahrlich viel zu lachen – mal leise schmunzelnd, mal laut schallend. Für jeden Humortyp war etwas dabei. Schmidt hatte bei der Besetzung mal wieder das richtige Händchen bewiesen und ein harmonisches spielfreudiges Team zusammengestellt, das perfekt miteinander agierte. Sophia Müller-Bienek steckte nicht nur das Publikum mit ihrem perfekten Dialekt „aus Kölsch und ganz viel Spaß – all over the planet“ an, auch ihren Kollegen Robin Schmale hatte es spontan –ausgesprochen genial zum Dialog passend – erwischt und er räumte lachend ein: „Sie ist so herzhaft erfrischend ansteckend. Da willst du einfach mitmachen. Einmal habe ich es mir gegönnt.“
Und das Publikum zollte es direkt mit einem herzhaften Lachen. Daher darf man gespannt sein, ob es sich etablieren wird. Denn gewöhnlich beginnt ein LEO-Stück nach der Premiere sein eigenständiges Leben und lässt sich durch das Zusammenspiel von Publikum und Ensemble prägen. Auf diese Entwicklung freut sich ebenfalls Tim Müller (31, im Hauptberuf Fleischer). Denn auch hinter der Bühne gab es eine Premiere, der Allrounder Tim Müller, der, wenn er nicht selbst auf der Bühne steht, die Technik betreut und im Saal für das Publikum die gute Seele ist, hat seine erste Regieassistenz übernommen. „Ich kann jetzt mein kleines Baby loslassen, mal sehen, wie es sich entwickeln darf,“ resümierte er glücklich und berichtet von der Arbeit einer Regie-Assistenz: „Du übernimmst die Rolle des Publikums, siehst aus deren Perspektive. Achtest auf die Umsetzung der Regieanweisungen – bei uns stehen ja beide Regisseure mit auf der Bühne. Bei dem Team war es auch kein Problem, ich durfte meine eigenen Ideen beisteuern.“ und freute sich, dass seine ergänzten Wortwitze vom Publikum mit Lachen gewürdigt wurden. Müller verriet, „wir haben ein neues Ende zusammen entwickelt. Das ursprüngliche war uns ´nicht schön genug´. Wir wollten ein emotionales Ende, sehr kraftvolles – eine künstlerische Variante.“ Nur so viel sei verraten – der letzte Spot geht aufs Brautkleid. Alles richtig gemacht!
Kurz zum Inhalt:
Vorsicht, wenn an einem sündhaft teurem Brautkleid (8.000 €) bereits in der Hochzeitsnacht der Reißverschluss klemmt…. Obwohl sie (Juli und Philip) zum Streiten, wie andere Paare auch, den Rest der Ehe Zeit hätten, legen sie gleich sofort los. Der Controller Philip (Robin Schmale) erstellt eine Kosten-Nutzen-Analyse und Juli (Carola Schmidt) wirft die unbezahlbaren romantischen Erinnerungen in die Waagschale. Es kommt, wie es kommen muss, er darf auf dem Sofa schlafen und stellt mit Hilfe einer Flasche Whisky das Brautkleid bei Ebay, Sofortkauf 1€, ein. Ab da beginnt für das Brautkleid die Odyssee. Es lernt die Verlobten Elke Weißberger (Kellnerin, Sophia Müller-Bienek) und den Tischler Roland (Furkan Arslan) kennen und sieht sogar noch Venedig. Aber sehen Sie selbst….
P.S.: Wer sich fragt, wie teuer das Brautkleid auf der Bühne war – Carola Schmidt hat im Gespräch ihren Einkaufstip verraten: „Bei Shein (globaler Online-Händler) gibt es Brautkleider für unter 60 €.“
Stimmen aus dem Publikum:
Kirsten (Ü40, Gevelsberg): „Sehr schönes Stück. Da ist sehr viel Leben drin. Richtig spannend. Erfrischend! Wir sind zum 1. Mal im LEO, aber wir kommen auf jeden Fall wieder.“
Anjuta Wenderoth (Ü50, Ennepetal), die mit ihrer Mutter Anjuta Behne (Ü80, Ennepetal) schon lange Anhänger vom LEO sind: „Das passt bei uns gerade zum Thema, meine Tochter heiratet. Das Brautkleid ist schon vorhanden – keine 8.000€. Die (Schauspieler) bringen es super rüber. Das Naive zwischendurch – aber manchmal sind die Leute wirklich so. Es ist lustig, man ist entspannt. Schöner Abend.“
Rosi (Ü70, Hagen), die mit ihrer Schwiegertochter in Spe da war: „Einfach super, was dort abläuft! Einfach gelungen.“
Christa (Ü70, Haßlinghausen) urteilt: „Sehr amüsant, die Schauspieler sind spitze, gut bearbeitet, passt, schöne Situationskomik. Mir gefällt es. Ich kann viel lachen. Bin richtig dabei.“