Saukomisch und nicht immer jugendfrei stellt er sich als Mann ungeahnten Herausforderungen. Die Rede ist von Marc Neumeister in seinem allerersten Solo „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa.“ Denn in dem Stück von Bjarni Haukur Thorsson geht es um die wahren Herausforderungen, die einen Mann über sich hinauswachsen lassen… Und das zeigt Marc Neumeister am 13. Oktober, 20 Uhr, im Theater an der Volme.
Wenn sich Nachwuchs ankündigt, trifft Mann auf noch nie geahnte Herausforderungen, die ihn zwingen, über sich hinaus zu gehen. Der erste Besuch beim Frauenarzt zum Beispiel! Oder die Frage, wie natürlich eine natürliche Geburt sein darf? Wie redet man mit den Kumpels über Ängste? Kann man Kinderwagen auch frisieren und wann wird es wieder so sein wie früher? So klischeefrei zeigt diese One-Man-Show die ganze Bandbreite des Elternwerdens: Katastrophen, Ängste, Fluchtgedanken, aber auch stille emotionale Momente voller Glück und Vorfreude. Das Gefühls-Chaos schwangerer Väter eben.
„Hi Dad“ macht da weiter, wo wohl der bekannteste Höhlenmensch der Bühnengeschichte, „Caveman“, aufgehört hat. Überrascht wurde Marc Neumeister in seinen Vorbereitungen von Schauspieler Martin Luding, gebürtiger Berliner und jetzt Wahlstuttgarter, der selbst „Caveman“ und „Hi Dad“ unter der Regie von Esther Schweins gespielt hat. „Er hat sich bei mir erkundigt wie es läuft, wie ich vorankomme. Da war ich völlig überrascht, hab’ mich aber wahnsinnig gefreut, dass unsere Arbeit hier in Ennepetal auch außerhalb wahrgenommen wird.“
In der ersten Hälfe des rund 90-minütigen Stücks geht es um das Leben des Kindes vor der Geburt, in der zweiten Hälfte dann um das Leben mit dem Kind. Da sind Elemente aus „Stand-up-Comedy“ ebenso vorhanden wie gespielte Szenen. Wer eine Sportskanone ist, kennt noch lange nicht alle Atemübungen und einen Schlips zu binden, qualifiziert nicht zum Windeln wechseln. Aber bei der unerschütterlichen Liebe der kleinen Racker, dürfen Männer endlich weich werden, ohne als ein Weichei zu gelten. Doch nicht nur lustige Szenen bringt Marc Neumeister dem Publikum. Hier und da schlägt er auch mal ernstere Töne an. Dabei durchbricht er immer wieder die „vierte Wand“, sprich, Neumeister bezieht auch das Publikum mit ein. „Hierdurch soll es zu einer eher privaten und intimen Verbindung zwischen dem Publikum und mir kommen“, erklärt Marc Neumeister. Das sei einer der besonderen Reize an diesem Stück. „Dabei hoffe ich, dass mir das auch gelingt.“