Wenn zwei sich zusammentun, die wissen, wie man feiert und Menschen begeistern kann, dann ist das Ergebnis keine Überraschung: Ein grandioser Heimatfestabend 2025 im LEO – gemeint sind die DACHO und das LEO Theater.
Der Grill und der Getränkestand waren bereits am frühen Abend startklar und lieferten auch lange nach der Show noch die kulinarische Grundlage für die Gespräche und den Gedankenaustausch. Während noch die letzten Ton-/Lichtproben auf der Bühne liefen, steigerte sich die Vorfreude, Neugierde und Nervosität unter dem Publikum und den Akteuren merklich. So hieß es: „Was? – Du machst mit beim Männerballet?“ – „Na klar, komm doch auch – die Proben sind richtig lustig – schaffst du auch!“ Aber was es jetzt gleich zu sehen gab, blieb das Geheimnis des Tänzers.
Von Schwelmern für Schwelmer
Die Show ist eine große Wundertüte – hier geht es weniger um den perfekten Ton, den vollendeten Tanzschritt, hier geht es um das gemeinsame Erleben und den gemeinsamen Spaß und die Einstimmung auf das beginnende Heimatfest. Getreu dem diesjährigen visionärem Heimatfestmottos „Tesamen löppt alles!“ – (Zusammen läuft alles!) – haben alle Beteiligte unter der künstlerischen Leitung von Enzo L. Caruso, Jochen Stobbe und Steffi Angrick für einen gelungenen unterhaltsamen Abend gesorgt. Von Schwelmern für Schwelmern: Egal, wo man geboren wurde oder zurzeit wohnt, hier wurde eine Gemeinschaft gebildet. Allein das Gefühl und die Verbundenheit zählt.
Gleich zu Beginn des Heimatfestabend, ging ein Gänsehautfeeling (- obwohl die Nachbarschaften mehr mit den Enten verbunden sind -) durch die Publikumsreihen als die Standarten der 13 Nachbarschaften einzeln hereingetragen wurden. Der vollbesetzte Theatersaal und die freudige Begrüßung durch das Publikum ließ auch auf der anderen Seite erfahrene Standartenträger nicht kalt. Die Inszenierung traf ins Herz und die Stimmung im Saal war gesichert. Es folgte ein künstlerisches Kleinod nach dem nächsten: Der Chor der Nachbarschaften, das Männerballett, Michelle & Emma, Kaal und Krißan, DJ Karsten Neuhaus und Bernd Oesterling, der das Plattdeutsche lebendig werden ließ. Das Ganze flott moderiert und musikalisch erweitert durch Enzo L. Caruso, Jochen Stobbe und Steffi Angrick und ganz ganz vielen Nachbarn in diversen Rollen, ob als Ritter der Getränkerunde beim Fund des Bernsteinzimmers oder als Teilnehmer einer Familienfeier, oder oder…
Ergreifend emotional
An diesem Abend wurde durch die Nachbarschaft des Parlamentes ebenfalls der Grundstein für eine weitere Tradition gelegt. Caruso verkündete: „Wir wollen Beiträgen aus dem Heimatfestzug im Sinne der Nachhaltigkeit ein zweites Leben schenken und ihnen einen Platz auf der Bühne geben. Bitte meldet Euch – aber bitte ohne den 7 ½ Tonner.“ So wurde es diesmal weihnachtlich rockig mit dem Christkind, dem Weihnachtsmann und den vier Lichtern vom Parlament.
Spannend wurde es für den Bürgermeister Stephan Langhard, der sich den Fragen von Günther Bauch (Caruso) als Alternative zu Günther Jauch den Entenschiß Fragen stellte. Im Publikum gab es einige, die etwas ins Grübeln gekommen sind, aber letztendlich konnte Langhard seinen Gewinn stellvertretend mit einigen im Publikum teilen und auf ein friedliches fröhliches Heimatfest anstoßen. Ergreifend emotional wurde es als der Chor der Nachbarschaften mit dem Lied „Niemals gehst du so ganz“ (Trude Herr) an diejenigen erinnerte und ehrte, die ab diesem Jahr nicht mehr am Heimatfest teilnehmen. Fröhlich emotional endete für das Publikum der Abend im Theatersaal. Alle Akteure bildeten ein klatschendes mitreißendes Spalier, durch das die Zuschauer beschwingt tanzend in den Aftershow-Bereich gelangten und noch lange zusammen feierten.
Stimmen aus den Reihen der Nachbarschaften und dem Publikum:
Jan (18, Aechte de Muer), der im Zug als Einzelgänger mitmacht, bringt es auf den Punkt: „Bier, Essen, Show genießen, das ist das Beste am Heimatfestabend.“ Alysha (20), die ihn wahrscheinlich als Ordner begleiten wird, ergänzt: „Ich freue mich auf das Männerballett. Ich bin gespannt, was es Neues gibt. Der Heimatfestabend gehört für mich einfach dazu – es ist kurz vor dem Heimatfest, man trifft nochmal alle Nachbarschaften.“
Renate (Ü70), die keiner Nachbarschaft angehört und strahlt: „Es ist ein super Abend. Mir gefällt einfach alles – die Bierritter, die Lieder – einfach alles. Es ist toll, was die hier auf die Beine stellen.“
Das Winterberger Ehepaar Sigrid (Ü70) und Dirk (Ü80), die bereits an allen Standorten dabei waren, schwärmen: „Die Ente von Ute ist doch wirklich klasse – der Text war so treffend. Das ist hier auch so eine tolle Atmosphäre, die lassen sich viel einfallen. Der Standort (LEO Theater) ist gut gewählt – richtig familiär. Du bist nah dran, kannst es hautnah miterleben, schunkeln, mitsingen. Hier kommt Stimmung auf.“
Eine Damengruppe vom Winterberg (Jutta (76), Ellen (86), Else (81), Herta (85)) plaudert aus dem Nähkästchen: „Unsere Männer bauen noch – aber wir machen uns einen schönen Abend. Die verpassen was, aber die müssen fertig werden.“
Die Chormitglieder Helga, Conny, Nelli, Tina und Carmen berichten von ihrer Bühnensicht und ihren Liedern: „Wir sind total Schwelm verliebt. Bei den Scheinwerfern siehst du nicht viel vom Publikum – aber die leuchtenden Taschenlampen in den Reihen haben wir gesehen – das war toll – und wie das Publikum im Takt mit geklatscht hat – und sogar gesungen. Richtig schön.“
Theresa (15, in der Oberstadt wohnend), winkt bescheiden ab: „Ich tanze nur mit beim Männerballett – ich bin das 1. Mal dabei“ – aus der Runde wird lachend ergänzt „dieses Jahr sind das die Männer und die Schönen.“– Respekt!
Bernd Oesterling (Jahrgang 1949) verrät: „Aus meiner ehemaligen beruflichen Tätigkeit heraus (Redakteur bei der Tageszeitung) bin ich um Objektivität bemüht und gehöre keiner Nachbarschaft an. Ich finde alle großartig. Aber als ich gefragt wurde, ob ich hier etwas Plattdeutsches vortragen möchte – war klar „Jo mache ich!“ Ich habe in meiner Bibliothek das Buch „Plattdeutsches darf nicht untergehen“ von dem Schwelmer Hans Winkelsträter. Da sind noch viele fantastische Episoden versteckt. Ich spreche gerne Platt, am 29. Oktober hier wieder im LEO bei einer Veranstaltung der ARGE.““
Der Nachtwächter Markus Mexner stellte fest „Ich war tatsächlich zum 1. Mal beim Heimatfestabend dabei. Da war sonst immer die heiße Phase beim Bau für mich. Es war richtig gut – kurzweilig, lustig, aber auch sehr berührend. Das Theater ist toll, das passt einfach.“
Christiane Sartor (Ehrenpräsidentin) und aktiv im Chor resümiert am späten Abend (Anmerkung: Wir versuchen gerade nachzurechnen, der wievielte Heimatfestabend es wohl gewesen sein könnte…- und geben bei weit über 20 auf, denn vor 2009 war sie bereits als Zuschauer dabei.): „Es ist immer wieder sehr aufregend, angespannt für mich. Die Entwicklung zeigt aber, dass wir immer mehr Gemeinsamkeiten auf den Weg bringen müssen. Wir können nicht mehr allein, nur gemeinsam. Das Motto ist zukunftsweisend.“ und fragt: „Sehen wir uns am Samstag um 9.30 Uhr in der katholischen Kirche St. Marien zum ökumenischen Gottesdienst?“
Fotos: Bernd Henkel (BeHe)
Wir möchten uns herzlich bei Bernd Henkel für diese großartigen Bilder bedanken.
Auch in den vergangenen Jahren hat er uns stets mit seinen Fotos versorgt.
Er hat einfach das Gefühl dafür, wann er auf den Auslöser drücken muss,
und dann setzt er diese Bilder auch handwerklich fantastisch um. DANKE!
