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„Minimalismus“ – haben sie ihre Fotoausstellung genannt, die seit dem Wochenende im LEO-Theater zu sehen ist: Monika Wandt und Volker Wehres. Die sehenswerte Schau zeigt, dass die beiden Fotobegeisterten alles andere sind als Minimalisten.

Der anscheinend minimale Aufwand in der Komposition ihrer Bilder sorgt vielmehr für ein Brennglas, das dem Betrachtenden eine Fülle von unterschiedlichsten Interpretationen mit auf die Reise in diese Bilderwelt gegeben wird. Folgerichtig haben die Bilder keine Titel. Jede und Jeder findet seinen Zugang – oder auch nicht.

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Monika Wandt und
Volker Wehres

„Wir möchten allen, die die Fotos anschauen, keine Richtung vorgeben. Alle sollen einen eigenen Weg finden. Interpretation und Auseinandersetzung mit dem Gesehenen ist ausdrücklich erwünscht.  So wie beispielhaft bei „Bild Nummer Eins“, das einen in Holz geschnitzten Hl. Antonius mit dem Jesuskind offenkundig vor einer Kirchenwand zeigt. Bis dahin ein in vielfacher Hinsicht minimal ausgestattetes Foto. Doch durch den enormen Schlagschatten, der von der Seite auf die Figur strahlt, hält der Ordensmann in der realen Abbildung das Kind auf einem Arm. Im Schattenriss erscheint es bei genauerem Hinsehen, als trage der Ordensmann eine Waffe in der anderen Hand.

Augenfällig ist im Ausstellungsrund weitgehend der Verzicht auf Farbe in der Bildgestaltung. Die Schwarzweiß-Kompositionen verstärken zudem die Interpretationslust der Betrachtenden. „Wir freuen uns, wenn es bei ein und demselben Motiv zu weit auseinander liegenden Interpretationsergebnissen kommt“, so Monika Wandt und Volker Wehres unisono. Sie möchten, dass sich die Menschen auf ihre Weise mit dem Gezeigten auseinandersetzen. Und das erreichen die Fotografierenden mit ihren Bildern der Ausstellung auf vielfältigste Weise – und damit wird der Ausstellungstitel facettenreich konterkariert.

„Minimalismus“ – ist eine der herausragendsten Ausstellungen, die im LEO-Theater bisher zu sehen waren. Und die bis Ende Oktober zu sein wird. Falls Gruppen Interesse haben, sich die Ausstellung anzusehen, können sie unter Telefon 02336 / 47 02 440 einen Termin vereinbaren. Ansonsten sind die Fotos nur während der Veranstaltungen im LQEO Theater zu betrachten.

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