Wer seine Stimme einmal gehört hat, der weiß: Diese Stimme bleibt in Erinnerung. Die Rede ist vom Schweizer Schauspieler Christian Kohlund. Er ist dem TV-Publikum u.a. als Professor Vollmers in „Die Schwarzwaldklinik“ bekannt. Seit 2016 spielt der Mime aber auch erfolgreich in der Krimireihe „Der Zürich-Krimi“ mit. Ins LEO kommt Christan Kohlung mit seinem Projekt „Lebensblues“. Unterstützt wird er dabei von seiner Schauspielkollegin und Sängerin Ina Paule Klink sowie Gitarrist Wayne Jackson. Die Mischung aus Lesung und Musik ist am 26. Juni, 20 Uhr, im LEO Theater zu hören. Tickets ab 20 Euro zzgl. Gebühren. Der Vorverkauf ist bereits gestartet.
„Lebensblues“ heißt das Programm und soll vor allem „Spaß machen und Emotionen auslösen“, verriet Kohlund in einem Interview der Mittelbayrischen Zeitung. Christian Kohlund erzählt Anekdoten, liest humorvolle und ernste Texte über’s Schauspiel, die Liebe und „andere Katastrophen“ – wie er selbst sagt. „Lebensblues“ sei ein Gefühl – eines, das nicht nur deprimierten Menschen vorbehalten ist oder für Resignation und Lebensmüdigkeit steht. Blues sei melancholisch, inspirierend, voller Emotionen und kann positive Gefühle auslösen, findet der gebürtige Schweizer. Der Name ist also Programm. „Um es wie Friedrich Dürrenmatt auszudrücken: Humanität gibt es nicht ohne Humor“, sagt Kohlund in dem Artikel weiter.
Wer den Blues nur mit Traurigkeit, Verzweiflung, Resignation und Müdigkeit, auch Lebens-Müdigkeit, mit einer Haltung des Aufgebens in Verbindung bringt, übersieht die melancholisch-besinnliche Offenheit dieses Lebensgefühls. Das heiter Schöpferische, wenn wir dem Blues nicht in die sich anbiedernde Verzagtheit folgen. Wenn wir uns nicht resignierend der angebotenen Gleichgültigkeit überlassen.
In erzählten Anekdoten, gelesenen Theaterszenen und kleinen, raffinierten Alltagsskizzen erschließt Christian Kohlund neue Gedankenräume, sucht in Gesprächen mit anderen Menschen nach Wegen und Optionen. Denkt über Lebensbilder nach und wendet das Unfassbare, Unerträgliche so lange, bis annehmbare Charakterzüge zum Vorschein kommen, bis er einen Zugang findet, Dinge zum Guten zu verändern. Weltschmerz als Inspiration und der Dialog als der Ausweg. Das ist Kohlunds Vorschlag.