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Die Inszenierungen an den nächsten beiden Wochenenden zeigen die große Bandbreite, die das LEO Theater den Zuschauern bietet. Zum einen wird in „Acht Frauen“ (Wiederaufnehme) mit feiner Ironie die bourgeoisen Verhältnisse der 50ger Jahre karikiert und lustvoll mit den Rollenbildern dieser Zeit gespielt. Und. Nur eine Woche später heißt es „Extrawurst“, eine gesellschaftspolitische Satire, der aktueller nicht sein könnte. Die Zuschauer sind direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie 

„Acht Frauen“ spielt in einer abgelegenen Villa, in einem verschneiten französischen Ort. Weihnacht. Eine wohlhabende Familie kommt zusammen, um das Fest zu feiern. Sieben Frauen, die achte erscheint unerwartet, nachdem der Hausherr tot aufgefunden wird. Grausam ermordet, ein Messer steckt in seinem Rücken. Tot sind auch Telefon, Autos. Der Schnee liegt meterhoch, man ist von der Außenwelt abgeschnitten. Eine fatale Situation. Panik kommt auf. Ist der Mörder vielleicht noch im Haus?

Dazu Misstrauen, Verdächtigungen. Denn eines wird schnell klar: In diesem Fall muss der Mörder eine Mörderin sein! Keine der Damen hat ein Alibi, alle haben ein Motiv, jede ein Geheimnis, jede verstrickt sich im Lauf der aberwitzigen Geschichte mehr und mehr in einem Netz aus Lügen und Heimlichkeiten. Acht Leidenschaften mit ihren aufgestauten Lebensträumen, Frustrationen und Verletzungen prallen auf- und gegeneinander.

Termine: 16. Februar, 20 Uhr 17. Februar, 16 und 20 Uhr,
18. Februar, 11 Uhr (mit Frühstücksbüffet)

Extrawurst mit Patricia Schimpp-Fanroth und André Bornhöft. Foto LEO Theater

Extrawurst mit Patricia Schimpp-Fanroth und André Bornhöft. Foto LEO Theater

Extrawurst

Eigentlich ist es nur eine Formsache: Die Mitgliederversammlung eines Tennisclubs in der deutschen Provinz soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen.

Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, auch wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?

Termine: 23. Februar, 24. Februar, 20 Uhr,
25. Februar, 11 Uhr (mit Frühstücksbüffet)

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