„Wir stehen vor der härtesten Zeit seit Bestehen des LEO Theaters. Die kommende Spielzeit könnte die letzte Spielzeit unseres Theaters sein!“ – Andreas Winkelsträter, Chef des Schwelmer LEO Theaters, sieht sich in der Reihe eines Großteils privater Theater und Spielstätten in der Republik. Sie alle kämpfen ums „nackte Überleben“.
Dabei liegt es nicht am Programm oder an mangelnder Akzeptanz in der Bevölkerung. Eine große Verunsicherung durch die Corona-Pandemie und damit geringere Buchungszahlen sowie ein außergewöhnlicher Kostendruck, der aktuell durch die exorbitanten Energiekosten in die Höhe schnellt, gefährden das Überleben des Theaterbetriebs.
„Unsere Gäste haben wir bisher erfolgreich Stunden der Entspannung und Unterhaltung bieten können. Die Resonanz auf unser Angebot erreichte vor Corona einen Höhepunkt, den wir nicht erwartet hatten. Dann kam“, so Winkelsträter, „der Bruch“. Aber auch da hatte es dank der entsprechenden staatlichen Förderprogramme und des großen Entgegenkommens des Vermieters, Dr. Vits, einen Silberstreif am Theaterhorizont gegeben.
Die eigens angeschafften großen Luftfilteranlagen und das eingeschränkte Platzangebot sowie die entsprechen Kontrollen haben im Publikum Anerkennung gefunden. Die Verunsicherung der Menschen, die jetzt deutlich spürbar ist, fand außerhalb der Theater statt. „Wir bekommen in den Gesprächen aus dem Umfeld deutlich die Rückmeldung, dass die Menschen verunsichert, ja, verängstigt sind. Und diese Zurückhaltung trifft ausgerechnet in einer Zeit die Theaterbetreiber, in der die Preise in allen Bereichen förmlich davon galoppieren“, so Winkelsträter weiter.
Auf allen Kanälen wirbt das LEO Theater nun für einen Besuch der Vorstellungen. „Wir haben uns vielleicht zu lange in Zurückhaltung geübt und den Ernst der wirtschaftlichen Situation nicht an die Öffentlichkeit getragen,“ räumt Andreas Winkelsträter ein. Dass es jetzt Fünf-vor-Zwölf ist für den Fortbestand des LEO Theaters, lässt sich nicht wegdiskutieren. Deshalb hoffen die Theatermacher im Schwelmer Ibach-Haus auf den Erfolg gemeinsamer Bemühungen aller Verantwortlichen und zukünftiger Gäste. Und dieser Erfolg ist dringend nötig, damit sich auch in Zukunft im Schwelmer LEO Theater der Vorhang heben kann.