„Uns bleibt keine andere Wahl, wir müssen auf die aktuelle Situation reagieren. Der Spiel- und Veranstaltungsbetrieb wird bis auf weiteres ausgesetzt, Es tut uns unendlich leid für all die, die endlich mal wieder ins Theater gehen wollen. Und auch für unser Ensemble ist das ein schmerzlicher Schritt. Schließlich brennen sie alle darauf, wieder auf der Bühne zu stehen.“ LEO-Theaterchef Andreas Winkelsträter hat die Reißleine ziehen müssen.
Dabei war der Start des Spielbetriebs mit aller Vorsicht auf Anfang Februar terminiert worden. Doch die Omikron-Variante der Corona-Pandemie hat für eine Umkehrung der Ausgangssituation gesorgt. Und das kann Winkelsträter ganz einfach an den Buchungszahlen ablesen. „Wir brauchen eine Mindestzahl an Gästen in unserem Theater, damit wir keine roten Zahlen schreiben. Aufgrund des Vorverkaufs und der bisherigen Buchungen sind wir meilenweit von einem wirtschaftlichen Betrieb entfernt.“ Das Theater könne sich nach der zweijährigen Durststrecke keine weiteren Einbußen erlauben. Dann wäre auf lange Sicht das LEO Theater in seinem Fortbestand gefährdet.
Die Menschen seien so stark verunsichert, dass sie sich nicht in eine Veranstaltung wagen, teilt Winkelsträter die Einschätzung vieler Theatermacher in der Republik. Dabei hatten die LEO-Verantwortlichen alle behördlichen Vorgaben erfüllt. Bei der zugelassenen Zuschauerzahl hatten sie das Volumen sogar selbst verkleinert. Zum Sicherheitsstandard gehören im LEO Theater darüber hinaus Entkeimungsanlagen und strenge Einlasskontrollen. „Wir haben alles unternommen, um den Aufenthalt in unserem Theater angenehm und sicher zu gestalten,“ ist auch Marc Neumeister, Künstlerischer Leiter, überzeugt. „Gegen die Angst der Menschen vor einer Infektion reicht das alles offenkundig nicht aus.“
Wann und wie es im Theater im Ibach-Haus weitergehen wird, könne man derzeit nicht sagen. Alle jetzt getroffenen Maßnahmen seien allerdings darauf ausgerichtet, dass sich zum Zeitpunkt X der Vorhang im LEO Theater wieder heben werde. Die Aussetzung des Veranstaltungsbetriebs diene der doppelten Sicherheit: Der Sicherheit für die, die Angst vor dem Besuch einer Veranstaltung haben und für die Sicherheit der Veranstalter, die die Kosten mit einer Besucherzahl von zum Teil unter 20 zahlenden Gästen nicht abdecken können.
Besucher, die Tickets direkt online über Wuppertal Live gebucht haben, erhalten ihr Geld automatisch zurück. Gäste, die das Geld für Karten erstattet haben möchten, die die Tickets an anderen Vorverkaufsstellen erworben haben, etwa bei der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel in Schwelm oder direkt im LEO Theater, müssen ihre Karten ans LEO Theater, Wilhelmstraße 41, 58332 Schwelm, schicken – bitte mit Angaben einer Kontoverbindung. Dann wird das Geld erstattet. Besucher können die Tickets der abgesagten Vorstellungen auch als Gutschein für künftige Aufführungen nutzen, dies aber nur in der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel in Schwelm bzw. im LEO Theater.
Video-Botschaft aus dem LEO Theater: