Was macht die Konzerte des Pianisten Amadeus Wiesensee so einzigartig? Er wisse genau, an welchen Stellen die Musik helles Bewusstsein verlange und wann er sich Rausch und Sog hingeben dürfe, schrieb die Münchner Abendzeitung. Das Ergebnis: fesselnde Reisen aus purer Schönheit, Poesie und Farben, die das Publikum zuverlässig zum Staunen bringen. BR-Klassik fand das treffende Bild vom „Tiefseetaucher im Ozean der Musik“, welches bestimmt nicht zuletzt deshalb so treffend ist, weil Wiesensee zusätzlich zur pianistischen Karriere auch einen Bachelor in Philosophie sein Eigen nennt. Grund genug den Ausnahmekünstler für „LEO Klassik“ zu verpflichten. Am 12. Juni, 17 Uhr, tritt er im LEO auf.
Trotz Corona-Pandemie hat er inzwischen eine beachtliche Karriere hingelegt. In der Saison 2021/22 debütiert er u. a. beim Davos Festival, mit Bachs Goldberg-Variationen auf Schloss Elmau, tritt mit Künstlern wie Daniel Müller-Schott, Eckart Runge und Klaus Maria Brandauer auf und ist der erste Artist in Residence des Bonner Beethoven-Hauses. Im Dezember 2021 wurde er vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit dem Kunstförderpreis 2021 in der Kategorie Musik ausgezeichnet.
Der Generalanzeiger Bonn schrieb nach seinem Solo-Recital im Beethoven-Haus Bonn: „Amadeus Wiesensee füllte selbst die totale Stille mit seiner Präsenz aus … seine Technik ist phänomenal, seine Anschlagskultur überaus differenziert.“
Sein Debüt gab Amadeus Wiesensee im LEO-Theater bereits im Mai 2018 im Rahmen des Klavierfestivals Ruhr; nun freuen wir uns sehr, dass er mit seinem aktuellen Solo-Programm zurückkehrt, welches einige der größten Meilensteile der Klavierliteratur bereithält, darunter die letzte Sonate op. 111 von Ludwig van Beethoven und Schuberts späte Impromptus D 935, die mit einigem Recht als pianistische Vermächtnisse der beiden Komponisten gelten können. Zusammen mit Ferruccio Busonis „Sonatina seconda“, einem einsätzigen Werk von waghalsiger Innovation, und den für ihren pianistischen Anspruch berüchtigten Paganini-Variationen von Johannes Brahms bildet sich ein in der Gesamtheit schillerndes, vielversprechendes Programm, auf das wir gespannt sein können.
Programm
Franz Schubert: 4 Impromptus D 935
Nr. 1 Allegro moderato f-Moll
Nr. 2 Allegretto As-Dur
Nr. 3 Andante B-Dur
Nr. 4 Allegro scherzando f-Moll
Johannes Brahms: Variationen über ein Thema von Paganini op. 35 Heft 1
Pause
Ferruccio Busoni: Sonatina seconda BV 259
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 32 c-Moll op. 111
I. Maestoso – Allegro con brio ed appassionato
II. Arietta. Adagio molto semplice e cantabile