Wie könnte es anders sein, wenn sich die Bauern Jan, Jens und Richard treffen, dann geht es mächtig turbulent zu. Das hat das Trio aus dem beschaulichen Poppenbüll im LEO schon mehrfach unter Beweis gestellt. Am kommenden Wochenende erobern die drei Landwirte wieder das LEO Theater. Freitag (8. Oktober) und Samstag (9. Oktober), jeweils um 20 Uhr, sowie am Sonntag um 11 (ausverkauft) und 15 Uhr heißt es „Landeier – Bauern suchen Frauen“. Es gibt noch Tickets.
In tiefer und gottverlassener Provinz, fernab hektischen Stadt-Trubels, führen die Helden dieser Komödie ein beschauliches Dasein. Aber etwas Entscheidendes fehlt: der passende Deckel zum Topf, sprich Frauen. Aber woher nehmen? Sind Kontaktanzeigen noch angesagt? Sollte man Partnervermittlungen „mit Niveau“ ausprobieren? Oder bieten Chatrooms und Videoportale im Internet die zeitgemäße Möglichkeit, Frauen für das Landleben samt ihrer Ureinwohner und deren Zeitvertreibe à la Treckertuning zu begeistern?
Das Trio trifft sich am Tresen von Wirt Hein Mattic, bei dem es längst statt Bauernfrühstück und Strammer Max labbrige Dosenravioli gibt. Touristen, so scheint es, verirren sich nie in die norddeutsche Pampa. Das beschauliche Landleben der drei Helden Jan, Jens und Richard gerät etwas aus den Fugen. Kontaktanzeigen und die Bukarester Partnervermittlung haben nichts gebracht, ihr Youtube-Video erhielt eine satte Sammlung gesenkter Daumen. Da tut es gut, dass Postbotin Gertrud und Pensionsgast Lavinia Regie und Kamera übernehmen, um die Männer endlich richtig ins Bild zu rücken und deren Schwungmasse zu aktivieren. Das Publikum erlebt Landleben mit vielen amüsanten Momenten, eine unterhaltsame Kuppel-, Koch- und Stripshow. Bleibt noch die Frage, wer in welchem Bett landet.
In dieser an komischen Momenten und ein paar ganz und gar menschlichen Einsichten reichen Komödie begeistern die Charaktere ebenso wie die Dialoge. Das wirkliche Leben hätte es nicht witziger schreiben können. Fast wünscht man Jan, Jens und all den anderen, dass sie keine Frauen finden, damit der Theaterabend nie aufhört. Aber zu jeder Komödie gehört ein Happy-End – auch, wenn dies vielleicht anders ausfällt, als „Mann“ es sich zu Anfang erträumt hat.