Es ist ein Weihnachtsmärchen, das schon seit 1826 auf den Bühnen dieser Welt gespielt wird. Aber es hat nichts von seiner Faszination für die großen und kleinen Theatergänger verloren: „Kalif Storch“. Das LEO Theater bringt das Stück von Wilhelm Hauff in einer Version von Wolfgang Welter auf die Bühne, inszeniert von Marc Neumeister. „Es hat zwar eigentlich keinen direkten Bezug zur Weihnachtszeit, aber es wird dennoch als Weihnachtsmärchen gespielt“, so Marc Neumeister. Premiere ist am Samstag, 7. Dezember, 20 Uhr. Es gibt noch Tickets.
Hauffs Märchen beschriebt eine orientalische Welt wie man sie auch aus „1000 und eine Nacht“ kennt. In die führt auch die Inszenierung des LEO Theaters. Der lebenslustige Kalif von Bagdad langweilt sich und kümmert sich nicht um die Nöte seines Volkes. Selbst die Sklavin Suleika und der Großwesir können ihn nicht auf andere Gedanken bringen. Abwechslung kommt, als ein Händler ihm neben anderen Kostbarkeiten eine Dose mit einem seltsamen Pulver verkauft, das ihm eine tierische Verwandlung verspricht: es ermöglicht, sich in jedes gewünschte Tier zu verzaubern und dessen Sprache zu verstehen. Das klingt doch nach einer Menge Spaß. Der Zauber hat allerdings einen Haken: Wenn man in Tiergestalt lacht, vergisst man das zur Rückwandlung nötige Zauberwort. Bereits die erste Verwandlung geht schief…
Es sind pädagogische Ansätze, die auch Marc Neumeister mit seiner Inszenierung in den Vordergrund setzt: Nächstenliebe oder auch der Kampf gegen Hochmut und Eitelkeit. Spielerisch soll den Kindern das näher gebracht werden. Da es aber auch Vorstellungen für Erwachsene gibt, wie die Premiere „versuchen wir die Späße dem Publikum und dem Alter anzupassen wie es auch in den bisherigen Weihnachts- und Kindervorstellungen der Fall war. Das Leo Theater spielte bereits die „Schwelmer Weihnachtsgeschichte“ mit Erfolg oder auch „Räuber Hotzenplotz“ und „Meister Eder und sein Pumuckel“.
Jasmin Schäfer steht nach langer Abstinenz wieder auf der Leo Bühne. Sie schlüpft in die Rolle der Sklavin Suleika und führt quasi durch die Geschichte. Sophia Müller-Bienek wird als Eule die Heirat versprochen und muss sich wieder zurückverwandeln. Nathalie Solmecke (sie spielt eine Männerrolle) ist der böse Zauberer Kaschnur, der sich als Händler ausgibt. André Bornhöft verkörpert den Großwesir, den ersten Minister, der für die Unterhaltung des Kalifen zuständig ist. Marc Neumeister spielt den arroganten Kalifen, der seinen Hochmut besiegen muss um „menschlich“ (im wahrsten Sinne des Wortes) zu werden. Gespannt sein darf man auf die Szene, in denen sich Marc Neumeister und André Bornhöft in Störche verwandeln. Immer wieder werde das Publikum direkt angesprochen und in die Inszenierung eingebunden.
„Ganz besonders freuen wir uns auf die Vorstellungen für Kindergärten und Grundschulklassen“, erklärt Marc Neumeister. Ab dem 9. Dezember werden in acht Vorstellungen knapp 1400 Kinder die Aufführungen besuchen. „Vom Andrang sind wir überwältigt“, erklärt Theaterchef Andreas Winkelsträter. Nach dem großen Erfolg der Schwelmer Weihnachtsgeschichte im vergangenen Jahr konnte das Schwelmer Theater noch mehr Schulen und Kindergärten für Kalif Storch begeistern. Schon jetzt gebe es Anfragen für 2020.