Moritz Netenjakob ist der „Macho Man“: Mit viel Witz und Selbstironie bringt er seinen Roman über einen 30-jährigen Softie und Frauenversteher namens Daniel, dessen Leben sich nach einem Türkeiurlaub schlagartig ändert, als Comedyprogramm auf die Bühne – und landet damit einen Volltreffer. Im LEO Theater schlüpft Marc Neumeister in die Rolle des Daniel. „Macho Man“ – das turbulente deutsch-türkische Bühnenstück ist das zweite Solo des Künstlerischen Leiters aus dem LEO. Die Premiere: Samstag, 28. April, 20 Uhr. Es gibt noch Eintrittskarten.
„Ich freue mich wahnsinnig auf mein zweites Solo“, erklärt Marc Neumeister. Die Spannung steigt, die Nervosität auch, denn es sind nur noch fünf Tage, dann heißt es „Vorhang auf“ für den „Macho Man“. In Macho Man geht es um Daniel, der nach der Trennung von seiner Freundin in die Türkei fliegt. Dort besucht er seinen besten Freund Mark, der als Animateur tätig ist. In der Türkei begegnet Daniel der wunderschönen Aylin, in welche er sich Herz über Kopf verliebt. Zurück in Deutschland lernt er Aylins türkische Großfamilie kennen. Ihm wird schnell bewusst, dass er nicht so richtig weiß, was genau er tun soll. Ist es okay für ihn, über Griechen-Witze zu lachen? Was genau macht er im Männercafé, oder etwa in der türkischen Disco? Macho Man wirft einen humorvollen Blick auf die deutsch-türkischen Verhältnisse und skizziert auf ironische Weise typische Klischees und den ganz alltäglichen Wahnsinn.
„In Macho Man spiele ich die verschiedensten Charaktere, die allerdings nur durch Gesten und meine Mimik gespielt werden“, erklärt Marc Neumeister. Die Bühne sei minimalistisch gehalten. Denn der Fokus liege vollkommen auf der Erzählung und dem Schauspieler. Dabei wählt Neumeister häufig die Erzählform, spricht immer wieder das Publikum direkt an, imitiert und parodiert. Anders als bei „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa.“, das viel Stand-up-Comedy beinhaltete, ist „Macho Man“ in der klassischen Theatersparte zu Hause.
Nie bösartig – immer mit einem Augenzwinkern
Was ganz interessant sei, so Neumeister, „dass das Stück Macho Man heißt, Daniel aber eher der Loser ist, der keinen Erlog bei den Frauen hat und sehr schüchtern ist.“ „Es hat unheimlich Spaß gemacht und macht es immer noch, mich in diese Rolle hineinzuversetzen“, betont Marc Neumeister. Dabei werden alle Klischees des Zusammenlebens zwischen Türken und Deutschen auf die Schippe genommen, nie bösartig, immer mit einem Augenzwinkern. Unterstützt wird Marc Neumeister – wie bei „Hi Dad!“ – von André Bornhöft.
Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Moritz Netenjakob, der mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Netenjakob hat sich als einer der gefragtesten Comedy-Autoren Deutschlands etablieren können. Der Chefautor der Hit-Shows „Switch” und „Wochenshow” hat außerdem für die erfolgreichen TV-Serien „Anke” mit Anke Engelke, „Dr. Psycho” mit Christian Ulmen und „Stromberg” mit Christoph Maria Herbst geschrieben. Mit seinen Romanen „Macho Man” und „Der Boss” konnte sich der Schriftsteller über Monate an der Spitze der deutschen Bestseller-Listen positionieren. Insbesondere das Werk „Macho Man”, das sich humorvoll mit den Geschlechterrollen in zwei verschiedenen Kulturen befasst, wurde als fulminanter Comedy-Roman gefeiert. 2015 wurde „Macho Man” von Christoph Wahl mit Christian Ulmen und Aylin Tezel in den Hauptrollen verfilmt.