Nach genau 516 Vorstellungen mit über 30.000 Gästen geht das LEO Theater – allerdings nicht so ganz. Ein Versprechen, das die Theaterleitung mit Marc Neumeister und Andreas Winkelsträter Bürgermeisterin Imke Heymann nach der erfolgreichen Sportlerehrung im Haus Ennepetal gegeben hat. „Wir freuen uns riesig auf unsere neue Spielstätte im Schwelmer Ibach-Haus, kommen aber gerne zu Gastspielen ins Haus Ennepetal zurück“, erklärt Marc Neumeister. „Denn bei all der Freude auf Schwelm ist bei unserem Abschied auch ein Stück Wehmut dabei.“
„Wir finden es sehr schade, dass uns das Leo Theater verlässt und möchten uns für die gute Zusammenarbeit bedanken. Die zahlreichen Konzerte und Aufführungen waren eine Bereicherung für Ennepetal. Wir wünschen dem Leo Theater in der neuen Spielstätte viel Erfolg“, so Florian Englert, Geschäftsführer der Kluterthöhle und Freizeit GmbH & Co. KG.
Seit November 2013 war das Haus Ennepetal die Spielstätte des LEO Theaters. „Die Zahlen sprechen ja für sich“, ergänzt Andreas Winkelsträter. Die Theatergäste wurden in den letzten vier Jahren bei vielen Produktionen bestens unterhalten. An der Spitze in der Publikumsgunst rangierte dabei „Die Perle Anna“. Die turbulente Komödie von Marc Camoletti sorgte dank eines spielfreudigen Ensembles für über 30 erfolgreiche Vorstellungen. Mit „Boeing Boeing“, „Aufguss“, „Ach Egon“, „Arsen und Spitzenhäubchen“, dem Dauerbrenner „Loriot“, „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa“, „Sherlock Holmes“, „Trennung Pa(a)r Excellence“ oder auch der „Nackte Wahnsinn“ reihen sich die unterschiedlichsten Premieren aneinander. Der gemeinsame Nenner: Es waren (fast) ausschließlich Komödien, getreu des LEO-Mottos: „Wenn die Gäste das LEO mit einem Lächeln verlassen, dann haben wir nicht viel falsch gemacht.“
Auch als Konzertveranstalter sorgten die LEO-Verantwortlichen für absolute Höhepunkte in der Region. Ganz gleich, ob Weltstars wie Ute Lemper, Tony Christie, Albert Hammond oder Barclay James Harvest – sie alle brachten das Flair der großen, weiten Welt in die Klutertstadt. „Mitarbeitern und Verantwortlichen des Haus Ennepetal gilt unser Dank für die tolle Zusammenarbeit“, betont Andreas Winkelsträter. Man habe viele nette Begegnungen erlebt in den zurückliegenden Jahren. „Unser Blick geht jetzt aber in Richtung Schwelm.“ Wobei das Ensemble noch einmal mit vollem Einsatz an die letzten vier Termine, darunter die Premiere „Ein Herz und eine Seele“, geht.
Die große Überschrift für Schwelm drückt ein Sprichwort aus dem Gabun aus: „Gast sein ist gut. Heimkommen ist besser.“ Man habe es nie geschafft, Teil der Stadtgesellschaft in Ennepetal zu werden. Das sei nun das Ziel in Schwelm. Zum einen habe man mit dem Ibach-Haus ein neues Zuhause gefunden, in dem man sich sicherschnell wirklich zu Hause fühlen werde, so Neumeister. Zum anderen spüre man schon jetzt eine unbeschreibliche Vorfreude bei den Bürgern und allen Beteiligten. LEO Theater und Ibach-Haus – eine Symbiose aus einem facettenreichen, kulturellen Engagement und einem traditionsreichen Standort. Theater, Konzerte, Feste und Feiern – bieten wir unseren Gästen, die sich im allerbesten Sinne heimisch fühlen können.
Noch eine Premiere in Ennepetal
Nach und nach hat das LEO Team bereits viele Requisiten und Kostüme nach Schwelm geschafft. „Der restliche Auszug ist für den 1. Mai geplant“, erklärt Andreas Winkelsträter. Das Wochenende davor hat es allerdings noch einmal in sich. Premiere von „Ein Herz und eine Seele“ (FR, 28. April, 20 Uhr), Samstag um 20 Uhr dann die zweite Vorstellung mit den Episoden „Der Sittenstrolch“ und „Der Silvesterpunsch“. Abschied nehmen vom Team des Hauses Ennepetal will das LEO am Sonntag, 11 Uhr. Dann sind alle Mitarbeiter herzlich zur Frühstücksvorstellung eingeladen. Zum vorläufig letzten Mal hebt sich der Vorhang an der Ennepe am 30. April. Das Stück „Aufguss“ bringt die Akteure auf der Bühne ins Schwitzen.
Es geht dann nahtlos weiter. Bereits am Mittwoch, 3. Mai, startet der Vorverkauf für die Termine Juli bis Oktober 2017 sowie der Verkauf von Gutscheinen oder auch Abos. Man suche derzeit noch nach einer zentralen Vorverkaufsstelle im Herzen der Schwelmer City. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Gespräche erfolgreich verlaufen“, betont Andreas Winkelsträter. Auch wenn es nur ein paar Fußminuten von der Innenstadt zum Ibach-Haus sind, „möchten wir dennoch gerne mitten in der City präsent sein.“ Ganz wichtig! In der nächsten Zeit erreichen Interessenten das LEO Theater und die Vorverkaufsstelle noch unter der alten Rufnummer 02333 / 869 77 55.
Auch in Schwelm sieben Premieren
Insgesamt sieben Premieren präsentiert das LEO Theater seinem Publikum in Schwelm in der Saison 2017/18. Derzeit steckt man mit den Verlagen noch in den Verhandlungen um die Rechte. Geplant sind Stücke wie „Das perfekte Desaster-Dinner“, „Macho Man“, „Diskretion Ehrensache“ sowie „Männerabend“. Die sieben Stücke wird man den Abonnenten bei einem ersten Termin im Ibach-Haus am Samstag, 6. Mai, 11 Uhr, vorstellen. Übrigens eine der letzten Veranstaltungen vor dem großen Umbau, der am Montag, 8. Mai, beginnt. Und der hat es in sich. Eine große, tragende Wand wird eingerissen, der Fußboden erneuert und die Fenster ausgetauscht. „Das ist zum Glück alles durch das große Engagement unseres Vermieters, Herrn Dr. Vits, möglich. Wir könnten das gar nicht stemmen“, so Winkelsträter.
Die offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen ist für den 7. Juli, 19.30 Uhr, geplant. Einen Tag später ab 12 Uhr soll dann mit einem „Tag der offenen Tür“ gefeiert werden. Es gibt Einblicke in die einzelnen Produktionen und die Inszenierungen für die Abos sowie einen kurzen Ausschnitt aus „Thrill Me“, einem Zwei-Personen-Musical, das Robin Schmale und Denny Pflanz auf die Bühne bringen. Die Brasilianerin Rosani Reis, die im Rahmen der Weltmusik-Reihe im LEO Theater auftreten wird, wird eine Kostprobe ihres Könnens geben.
Personelle Veränderungen
Der Wechsel nach Schwelm hat auch personelle Veränderungen zur Folge. Hermann Luce, der das LEO Theater 2015 vor der Schließung rettete, zieht sich zurück. „Ich möchte zusammen mit meiner Frau meine Zeit als Rentner genießen, überlege zu meinen Kindern zu ziehen“, so Luce, der dem neuen Team Marc Neumeister und Andreas Winkelsträter die Daumen drückt für eine erfolgreiche Zeit in Schwelm. Hermann Luce war es auch, der mit seiner forschen, unbekümmerten Art, den Kontakt zu den Verantwortlichen der Vits Immobilien- und Vermögensverwaltung suchte und so dem Theater den Weg nach Schwelm ebnete.
Künftig wird das Theater „LEO Theater im Ibach-Haus“ heißen. Auf diese Weise verquickt man die Tradition des Ibach-Hauses mit der facettenreichen Vielfalt des LEOs. „Es ist ein Neustart in Schwelm mit einem neuen Namen, einer eingespielten Mannschaft auf und hinter der Bühne und vielen kreativen Ideen“, blickt Andreas Winkelsträter, der künftig Inhaber und Geschäftsführer des „LEO Theaters im Ibach-Haus“ sein wird, in Richtung seiner Heimatstadt Schwelm. „Wir werden das Theater aber als gleichberechtigtes, bewährtes Team gemeinsam leiten, Marc Neumeister als Künstlerischer Leiter und ich.“
Foto-Hinweis: Bürgermeisterin Imke Heymann und Florian Englert, Geschäftsführer der Kluterthöhle und Freizeit GmbH & Co. KG (links) verabschiedeten die LEO-Veantwortlichen Marc Neumeister und Andreas Winkelsträter. Foto: Lena Siegel.