Chris Andrews bringt das
LEO Theater zum Kochen

Subtropische Temperaturen herrschten am vergangenen Freitag (8. Juni) im LEO Theater im Ibach-Haus. Es war heiß. Richtig heiß. Der Schweiß floss in Strömen. Auf und vor der Bühne. Doch die Show „Yesterday Man – The First Time & Tomorrow“ konnte das alles noch toppen. Chris Andrews, Chantal Hartmann, Jürgen Weber und Spencer K. Gibbins rissen das Publikum mit der Premiere der musikalischen Revue über das Leben von Chris Andrews von den Sitzen.

Mit „Whole Lotta Shaking“ von Jerry Lee Lewis eröffnete Chris Andrews die mitreißende Show am Flügel. Es folgte ein Kracher auf den nächsten mit „High School Confidential“ oder auch „Bonnie Marony“. Rock’n‘Roll der 60er und 70er Jahre war angesagt. Das Publikum ging von Beginn an begeistert mit – trotz der subtropischen Temperaturen – und belohnte die Akteure mit viel Beifall. Und neben den Favorites von Chris Andrews oder seinen eigenen Hits hatte seine Ehefrau Alexandra immer wieder Songs in das Programm eingebaut, die der Brite für andere Künstler geschrieben hatte.

Allen voran Sandie Shaw (verkörpert von Chantal Hartmann) oder Adam Faith (Jürgen Weber). Zwei Medleys zeigten dann die ganze Bandbreite der Songs, die Chris Andrews für andere Künstler geschrieben hatte. Sie reicht von Agnetha (ABBA) über Cher, Dalia Lavi oder Suzie Quattro bis zu Peter Orloff und Graham Bonney, die beide begeistert im Publikum sitzend mitgingen. Als dann Jürgen Weber „Ein Mädchen für immer“ von Peter Orloff anstimmte, gab es kein Halten mehr für Orloff. Er sprang unter dem Jubel des Publikums auf die Bühne und präsentiere seinen Song zusammen mit Jürgen Weber. Ein weiterer Höhepunkt – wenn nicht der musikalische Höhepunkt des Abends – „It’s Alright“ von Adam Faith, das Andrews, Hartmann und Weber zusammen performten, den Soundtrack aus dem Film „Good Morning Vietnam“. Jetzt sprang das Publikum erstmals von den Sitzen, tanzte und rockte mit dem Trio auf der Bühne.

Hervorragend passen Chantal Hartmann und Jürgen Weber mit ihren eigenen Songs in die Show. Einfühlsam das „365 Days of The Year“ von Chantal Hartmann. Sie setzt mit ihren Songs einen kleinen Kontrapunkt zum Rock’n’Roll-Programm. Wundervoll und ausdrucksstark ihre warme Stimme etwa bei der Ballade „Decorations in Blue“. Jürgen Weber lebt und liebt die 50er/60er Jahre des Rock’n’Roll. Da zeigt er auf der Bühne auch. Da passt das „LLLinda“ aus den 80er Jahren, das er äußerst erfolgreich mit den Ace Cars eingespielt hat, glänzend.

Die Stimmung war eigentlich kaum noch zu steigern, doch dann kam Chris Andrews auf die Bühne. Das Publikum stand jetzt im Saal, stimmte mit ein in „Pretty Belinda“ oder anschließend in den Song, den Millionen Menschen auf der ganzen Welt kennen, in „Yesterday Man“. Ein Kracher, der weltweit 100 Millionen Mal verkauft worden ist. Da musste Andrews gar nicht mehr selber singen, denn das Publikum war textsicher und schmetterte den Millionenhit. Aber die Zuschauer im ausverkauften Ibach-Saal wollten mehr. „Johnny B. Goode“ gab’s als fetzige Zugabe. Und dann kurze Ratlosigkeit auf der Bühne, denn die Zuhörer wollten immer noch mehr. „Wir hatten gar keine Zugabe mehr vorbereitet“, gestand Chris Andrews nach der Show. Doch innerhalb weniger Sekunden stimmte das Trio „Wohle Lotta Shakin‘ Going‘ On“ an. Und brachte damit den Saal dann zum Kochen. Schon jetzt hoffen einige Zuschauer auf eine Zugabe!