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Er ist ein reaktionärer Spießer, ein chauvinistischer und frauenverachtender Zeitgenosse, kleinbürgerlich, Haustyrann – aber ein Millionenpublikum hat ihn geliebt: Die Kultfigur Alfred Tetzlaff, von Wolfgang Menge geschaffen. Dargestellt von Marc Neumeister ist „Ekel Alfred“ längst auch im LEO Theater ein Highlight. Nach „Der Sittenstrolch“ und „Der Silvesterpunsch“ präsentiert das LEO Ensemble dem Publikum mit „Besuch aus der Ostzone“ und „Frühjahrsputz“ zwei neue Folgen. Für die Premiere am Samstag, 13. Oktober, 20 Uhr, gibt es nur noch wenige Karten.

Im Juni 1974 entstand die Folge „Besuch aus der Ostzone“ aus der Serie „Ein Herz und eine Seele“. Die Beziehungen zur damaligen DDR begannen sich gerade auf politischer Seite etwas aufzulockern. Die ideologischen Grenzen aber waren im wahrsten Sinne des Wortes „zugemauert“. Und in dieser Situation steht der Familie Tetzlaff Besuch ins Haus – ein eigentlich freudiger Anlass. Michaels Eltern wollen endlich ihre angeheirateten Verwandten kennenlernen…

Eine besondere Lieblingsrolle

„Ich freue mich wahnsinnig, wieder in meine besondere Lieblingsrolle zu schlüpfen“, blickt Marc Neumeister der Premiere entgegen. „Ich habe Alfred richtig lieben gelernt und es ist schön, auf der Bühne mal ein richtiges Ekel zu sein“. In unnachahmlicher Weise schlüpft Neumeister in die Rolle Alfred Tetzlaff. Sein Duktus, seine Haltung, sein Gang – verdammt nah am Original, als lebe Heinz Schubert alias Ekel Alfred auf der LEO Bühne weiter. Und das ist auch das Ziel des Ensembles: „Wir versuchen, wieder an die 99% an das Original heran zu kommen, natürlich mit kleinen Einschränkungen auf der Bühne, da ja alles für alle Zuschauer zu sehen sein muss.“

Alfred zeigt sich in dieser Folge mal wieder einmal von seiner besten und charmantesten Seite, denn nicht genug, dass die Eltern seines „roten Schwiegersohnes“ aus der Ex-DDR kommen, es ist zusätzlich natürlich eine besondere Schikane der „Sozis“, dass sie ausgerechnet dann zu Besuch kommen, wenn im Fernsehen Berichte von der Fußball-Weltmeisterschaft übertragen werden. Aber Alfred war ja schon immer gegen die Heirat seiner Tochter mit diesem Roten … Der Besuch verspricht äußerst gemütlich zu werden..

Zwei neue Gesichter

Man habe eine sehr bekannte Folge („Besuch aus der Ostzone“) ausgesucht und mit „Frühjahrsputz“ eine nicht ganz so bekannte. Nach dem Erfolg der beiden ersten Ekel Alfred-Folgen habe man sich schnell entschlossen, zwei weitere zu inszenieren. Da liege die Messlatte dann aber verdammt hoch. Denn bislang waren einige Vorstellungen ausverkauft, wenn es hieß Bühne frei für Ekel Alfred. Bis auf Else (Marika Kotulla) sieht der Besucher dieselbe Besetzung, u.a. mit André Bornhöft als Michael Graf. Doppelt besetzt habe man die Rolle der Rita Tetzlaff – dies mit Carola Schmidt und Katharina Joost. Sie ist ebenso wie Ulrike Seuthe (Marion) neu im LEO Team. Hugo Boecker komplettiert das Ensemble als Otto.

In der Folge „Frühjahrsputz“ sehen Else Tetzlaff und Rita einem großen Ereignis entgegen: Dem Frühjahrsputz. Michi verhält sich solidarisch – und spielt den Zuschauer beim Großreinemachen. Natürlich geht ff einer diesem häuslichen Spektakel lieber aus dem Weg. Familien-Oberhaupt Alfred will stattdessen zum Fußball. Immerhin spielt seine Hertha bei Schalke 04. Alfred als Mann mit Berliner Vergangenheit hält natürlich zu Hertha. Was ihm allgemeines Unverständnis trägt und was ihn die Mitfahrgelegenheit im Auto von Freund Koslowski kostet. Denn Alfred ist zwar mit einer riesigen blauweißen Fahne ausgerüstet, aber leider der falschen. Finden alle, nur Alfred nicht.

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  • Renate Gisela Pietruschka sagt:

    Wir kommen soeben aus der heutigen Vorstellung.Es war wie immer Spitze. Alle waren spielfreudig und wir haben uns köstlich amüsiert. Marc Neimeister spielt den Alfred einfach hinreissend. Man macht die Augen zu und meint Heinz Schubert steht auf der Bühne.

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