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„Es ist eine besondere Herausforderung, eine solche Umbaumaßnahme an einem historischen Gebäude durchzuführen“, die Bauleitung von der Team Plan GmbH S. Zerth strahlt Zuversicht aus. Dann die Schrecksekunden. Sind die Berechnungen und Planungen richtig? Nach einem Tag die Entwarnung. Es kann alles wie geplant weiter gehen.

Bevor sich für das LEO Theater im Ibach Haus in Schwelm der erste Vorhang heben kann, führt Siegfried Zerth dort sozusagen Regie. Eine offene Bühnenlandschaft soll im großen Saal entstehen. Dafür wird eine tragende Wand entfernt. Zwei Pfeiler werden zum Abschluss das Gewicht der drei darüber liegenden Stockwerke tragen, damit die spätere Bühne auch in der Mitte des Saales liegen kann. Ein aufwändiges Verfahren über die Errichtung von Notstützen und einer weiteren statischen Berechnung und Kontrollen durch einen Statiker sichern die Maßnahme ab. Immerhin gilt es hier, eine Last von rund 20 Tonnen pro/m abzufangen.

Parallel zu diesen Arbeiten wird die Fensteranlage ausgetauscht. „Ein besonderer Schallschutz und eine Verdunkelung per Knopfdruck gewährleisten insbesondere für die künftig im Leo-Theater stattfindenden Klassikkonzerte eine Qualitätssteigerung für Zuhörerschaft und Ausführende gleichermaßen“, erläutert Christian Bockholt von der Vits Vermögensverwaltung GbR eine weitere Verbesserung des Qualitätsstandards. In puncto Sicherheit ist mit den neuen Fenstern auch eine elektronisch gesteuerte Rauchmeldeanlage verbunden, die im Bedarfsfall die Rollladen hebt und die Fenster öffnet.

Ein weiterer Pluspunkt für den Veranstaltungsort wird ein neuer Bodenbelag werden. Orientiert an einer Optimierung der Akustik verschwindet der Filzboden. Stattdessen wird auf der neu nivellierten Bodenfläche von 430 Quadratmetern ein Vinylboden zur Verbesserung der Klangqualität aufgebracht. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird der Bühnenbauer des LEO Theaters im Ibach-Haus die „Bretter, die die Welt bedeuten“ auf einer Fläche von 8×6 Metern einbauen. Ein Projekt, das sich genau zwischen die neuen Stützpfeiler legt. Ein intelligentes Schienensystem trägt die variablen Vorhänge. „Wir freuen uns auf purpurrote Vorhänge“, sieht der künstlerische Leiter des LEOs, Marc Neumeister, durchaus nostalgische Wohlfühlelemente für das Ensemble und vor allem für das Publikum im modernen Technikumfeld. Die Bauleitung ist sicher, dass der enge Zeitplan eingehalten wird. Schließlich soll schon am 7./8. Juli die offizielle Vorstellung der neuen Spiel- und Veranstaltungsstätte „LEO Theater im Ibach-Haus“ erfolgen.

In der Zwischenzeit müssen sich die Theaterleute einrichten. Kulissen, Kostüme, Büro oder Aufbau der Nebenbühne und eine Neugestaltung im Foyer fordern hier den Einsatz des gesamten Teams. „Und dann werden wir uns endlich mit neuem Konzept und neuen Räumlichkeiten unsere Kernkompetenz präsentieren können“, freut sich Andreas Winkelsträter, Inhaber des LEO Theaters im Ibach-Haus. Und da warten auf die Eröffnungsgäste viele Überraschungen aus Theater, Musical und der internationalen Musikszene – wie die brasilianische Sängerin Rosani Reis als erste Repräsentantin der neuen Weltmusikreihe, die im LEO Theater im Ibach-Haus Premiere feiern wird.

Titelfoto: Westfalenpost, Bernd Richter | Fotostrecke: Marc Neumeister

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