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Nach fast 100 Jahren kehrt Theatertradition in die Kreisstadt zurück. Für das LEO Theater wird sich an kulturhistorischer Stätte im Sommer 2017 der Vorhang heben. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und setzen auf eine Belebung des heimischen Kulturbetriebs“, sieht Hausherr Dr. Hans-Joachim Vits mit dem Einzug des Theaters in das historische Ibach-Haus das Mosaik der Angebotsvielfalt erweitert.

In den Mauern der Klavierbauer, die Schwelm einst zu Weltruhm brachten, soll künftig heiter-unterhaltsame Theaterluft wehen. Dies allerdings nicht ohne die Wurzeln zu leugnen. „Die Konzerte des ,Klavierfestivals Ruhr’ und die Konzerte von ,Best of NRW’ behalten hier eine Basis, deren Strahlwirkung auf das Publikum in Südwestfalen durchaus ausgeweitet werden kann“, blickt der aus Schwelm stammende Andreas Winkelsträter von der LEO Theaterleitung in die Zukunft, die auch eine enge Kooperation mit dem Kulturfabrik e.V. mit sich bringt. „Über eine feste Spielstätte zu verfügen, die einerseits die Tradition der Klaviermusik an dieser Stelle mit den Möglichkeiten eines Theaters der unterhaltenden Muse verbindet, stellt aus meiner Sicht die ideale Mixtur eines zeitgemäßen Kulturbetriebes dar“, betont Hermann Luce, Inhaber des LEO Theaters.

Dass mit dem Zuzug des LEO Theaters im kommenden Jahr Zukunftsmusik in des Wortes wörtlicher Bedeutung Theater in der Kreisstadt mache, sei ein in jeder Hinsicht deutlicher Zugewinn an Lebensqualität für die Menschen in der Stadt und in der Region. Und überdies bekomme das Theater mit seinen mutigen Machern fernab jeglicher Städtekonkurrenz endlich ein adäquates und vor allem „festes Zuhause“ – freut sich Schwelms Bürgermeisterin Gabriele Grollmann.

Empfänge oder auch festliche Veranstaltungen

Keinen Zweifel ließen Hausherr Dr. Vits und sein neuer Mieter daran, dass sie die Tradition guter Gastgeberschaft fortsetzen werden. Das gelte in gleicher Weise für Foyer und Saal als ideale Orte für Empfänge, festliche Veranstaltungen oder Tagungen. Das LEO Theater im Ibach-Haus werde dafür zukünftig, ab 1. Juli 2017, organisatorisch die Fäden in der Hand halten können. Das Spektrum von Theater und Gaumenfreuden ließe sich zukünftig auf ein Programm für Tagungen und Feste beispielsweise mit kultureller Begleitung (Theater, Lesung oder und Musik im Rahmenprogramm) erweitern. „Ein Angebot wie es in dieser Form bisher nicht in unserer Region angeboten wird. Das aber für uns andererseits eine gewünschte Herausforderung darstellt“, so der künstlerische Leiter des LEO Theaters, Marc Neumeister.

Für das gesamte Ensemble mit ihren Unterstützern – und das sind immerhin rund 30 Männer und Frauen, die ein durchweg zufriedenes Publikum unterhalten – ist der Standort Schwelm und mit dem Ibach-Haus das Ende einer Odyssee. Und das Ende einer von Provisorien geprägten „Wanderzeit“. Gleichzeitig kehrt das erfolgreiche LEO Theater rein geografisch wieder ein Stück näher an sein Kernpublikum zurück. Aus dem Osten Wuppertals und den angrenzenden Städten des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreises kam jeweils die Hälfte der Gäste. Zwischenzeitlich haben sich dank der Aktivitäten die Grenzen deutlich erweitert. Neben dem

Theaterpublikum, das der leichten Muse und den LEO-Aktivisten die Treue gehalten hat, hat „LEO“ in Zusammenarbeit mit der Agentur 3Dog Entertainment in Dortmund Weltstars auf seine Bühne geholt. Ute Lemper, Donovan, Albert Hammond und im Dezember Tony Christie seien stellvertretend genannt.

Stars in die Stadt zu holen, wird auch weiter das Ziel des LEO sein. „Nicht auszuschließen“, so Andreas Winkelsträter, „ist auch künftig die Verpflichtung von Top-Acts.“ Bis zum „ersten Vorhang“ gibt es für alle vor und hinter der Bühne noch etliche Vorarbeiten zu leisten. So wird im großen Saal des Ibach-Gebäudes ein Bühnenaufbau entstehen, dem derzeit noch eine dicke Wand im Weg steht. Die Größe des Auditoriums wird dadurch erweitert. Ein neuer Fußboden soll ebenso verlegt werden wie neue Fenster eingebaut werden.

Als angenehme Pflicht sehen die Theaterleute ihre Gastgeberrolle für bereits abgeschlossene Veranstaltungsverpflichtungen im kommenden Jahr, auch private Feierlichkeiten. Bewährtes, so hieß es einhellig bei der Vorstellung des Vorhabens „LEO 2017“, werde man fortsetzen und Neues wagen. Das große Ziel ist: Teil der Stadtgesellschaft in Schwelm zu werden.

Abschied aus Ennepetal mit toller Spielzeit

Doch bevor es soweit ist, möchten das LEO im Haus Ennepetal den Besuchern eine tolle Spielzeit 2016/17 präsentieren mit bester Unterhaltung, wie sie im Leo Theater Tradition hat. „Es werden alle Veranstaltungen wie geplant in Ennepetal stattfinden, sei es unsere sieben Premieren, die schon fast ausverkaufte Silvester-Gala oder die beiden Highlights Tony Christie und der Comedy-Newcomer Tape Face „Das stellt uns vor eine besondere, aber auch reizvolle Herausforderung, der wir uns gerne stellen“, so Andreas Winkelsträter. „Wir planen zum einen das Projekt ,LEO Theater im Ibach-Haus’ und zum anderen die nächsten Monate im Haus Ennepetal.“ Dabei wolle und werde man auch weiterhin Akzente setzen wie mit dem Kinderstück „Meister Eder und sein Pumuckl“. Mussten Ennepetaler Kindergärten oder Grundschulen in die Nachbarstädte Hagen oder Wuppertal reisen, so können sie solche Veranstaltungen nun direkt vor der Haustür erleben. Ein Angebot, das auch für Schwelm und Gevelsberg interessant ist. Zudem werde man in einer Woche, am 11. Oktober, die weiteren Spieltermine und Premieren für das kommende Viertaljahr in Ennepetal vorstellen. Die erste Veranstaltung im „LEO Theater im Ibach-Haus“ allerdings habe man schon terminiert. Es wir das Solo von Marc Neumeister sein, „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa.“ Die Veranstaltung findet am 23. November, 20 Uhr, statt.

Ob Neues nach hundertjähriger Theaterpause in der Kreisstadt auch bedeutet: Plattdeutsches auf die Bühne zu bringen, so wie es seinerzeit der Unternehmer und Heimatdichter Wilhelm Heute (Wilhelm van Dage) in Schwelm getan hat, lassen die LEO-Theaterverantwortlichen noch offen. Sicher indes ist, dass in den Hallen der Ibach-Pianofortefabrik Klavierbauer oder beispielsweise Polierer „Platt“ gesprochen haben. Die Sprache der Bühne wird ab Sommer 2017 vornehmlich zu hören sein. Und das wird dank der Leo-Verantwortlichen die Sprache für die Menschen sein, von denen allein in der abgelaufenen Spielzeit 2015/2016 über 10 000 Menschen die Publikumsränge gefüllt haben.

So berichtet die Stadt Schwelm

So berichtet die Westfalenpost.

Impressionen (Fotos Bernd Oesterling) von der Pressekonferenz:

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